Im Monat August und September stellt das Erkenbert-Museum einen Kaffeeautomaten der Firma Rowenta aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts vor. Er besitzt eine eigene Wärmeplatte und ist dadurch von anderen Wärmequellen wie Herd oder Gaskocher unabhängig. Die Form und das verchromte Messing des Kaffeebehälters muten futuristisch an.
Der Automat Typ E 5211 funktioniert nach dem Prinzip des zirkulierenden Perkolators.
Nach dem Einfüllen des Wassers in den Behälter wird der Siebeinsatz mit Kaffeepulver befüllt und auf ein Steigrohr aufgesetzt. Beides wird in den Behälter gestellt. Nach dem Einschalten beginnt das Wasser in dem Gefäß zu kochen. Der aufsteigende Dampf durchströmt das Steigrohr und kondensiert am gläsernen Deckel. Von dort tropft das heiße Wasser auf den Kaffee, brüht ihn und vermischt sich mit dem in der Kanne verbleibenden Wasser. Dieser Vorgang kann durch die aufgesetzte Glaskuppel beobachtet werden. Er wird erst abgebrochen, wenn der Kaffee die gewünschte Stärke erreicht hat. Nach gelungener Prozedur kann der Kaffee durch das Öffnen des unteren Ausgusshahns entnommen werden.
Bei der heute sehr gebräuchlichen Espressokanne wird das aufsteigende erhitzte Wasser dagegen durch das Sieb mit dem Kaffeepulver gepresst. Der Espresso wird in einem Behälter aufgefangen, der sich über demjenigen zum Erhitzen des Wassers befindet.
Schon seit ungefähr zweihundert Jahren gibt es halbautomatische Kaffeemaschinen. Erst in den 70er Jahren jedoch setzte sich die Kaffeemaschine als Massenprodukt durch. Rowenta produzierte seit den 1920er Jahren zirkulierende Perkolatoren für die Kaffeezubereitung. Die Firma wurde im Jahr 1884 in Offenbach am Main gegründet und stellte zunächst Gürtelschnallen und Beschläge für die dort ansässige Lederindustrie her, später elektrische Luxusgeräte für den Haushalt.
Die 1950er Jahre gelten in Deutschland als „Wirtschaftswunderzeit“. Auf die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre und die Währungsreform von 1948 folgte ein gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wiederaufbau. Man orientierte sich in Geschmack und Stilfragen an den Siegermächten, die dem Nazi-Regime ein Ende gesetzt hatten, allen voran an den USA. Diese waren in den 150er Jahren in Möbel- und Warendesign führend. Der «American way of life» galt als fortschrittlich und innovativ. Chromblitzende Oberflächen zierten nicht nur Straßenkreuzer, sondern auch Gebrauchsgegenstände wie Kaffeeautomaten.
Hinweis: Das Gespräch zum Objekt des Monats September entfällt!