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Objekt des Monats

Juni 2022

Helm der Werksfeuerwehr der Frankenthaler Zuckerfabrik

Die Werksfeuerwehr der Zuckerfabrik Frankenthal wurde im Juni 1877 gegründet und war Vorbild für spätere Werksfeuerwehren in Frankenthal.

Die 1843 von Kaiserslautern nach Frankenthal verlegte Zuckerfabrik wuchs an ihrem Standort im Süden der Stadt stetig weiter, so dass der damalige Direktor, Kommerzienrat Philipp Karcher, und Bürochef  Friedrich Christoph Fanck eine eigene Werksfeuerwehr vorantrieben. Fanck, Vater des in Frankenthal geborenen Regisseurs Dr. Arnold Fanck und späterer Direktor der Fabrik, wurde auch der erste Kommandant der Werkswehr.

Zur Uniform der „Werkswehr Frankenthal“ gehörten schwarze Lackmützen, goldene Helmverzierungen und Uniformknöpfe sowie mit den verschnörkelten Initialen der Fabrik „ZF“ geschmückte Schulterstücke und Helme. Die Wehr verfügte auch über eine eigene Fahne, die in der Fahnenstickerei Ludwig in Frankenthal hergestellt wurde. Im Gründungsjahr war die Wehr 71 Mann stark und verfügte über Steigerzug, Hydrantenzug und Spritzenzug. Die Ausrüstung wurde stetig auf dem neuesten Stand gehalten: Eine Schiebeleiter mit 15m Höhe, eine weitere mit 18m und sogar eine Drehleiter mit 21 Metern kamen nach und nach hinzu, außerdem ein dampfgetriebener Mannschaftswagen. Damit war die Werkswehr moderner ausgestattet als die damalige Städtische Feuerwehr und wurde entsprechend auch zu Einsätzen im Frankenthaler Umland gerufen. Besonders stolz war die Wehr auf eine Dampfspritze, die über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und nach Ende ihres Einsatzes Wahrzeichen des Deutschen Feuerwehrmuseums in Fulda wurde.

Nach ihrem Einsatz in der „Bombennacht“ Frankenthals am 23. September 1943 wurde die Wehr aufgelöst, denn die Zuckerfabrik selbst war ein Opfer der Bomben und Flammen geworden.

Weiterführende Informationen: Jakob Kapper, Die Zuckerfabrik Frankenthal 1843-1943, insbes. S. 51-61

Feuerwehrhelm der Zuckerfabrik, Messing schwarz gefasst Inv.Nr. G1112


Den Helm gab es auch in der Ausführung mit schwarzer Fassung.


Bildergalerie


Information:

Irina Haas, Sekretariat des Erkenbert-Museums

Erkenbert-Museum Frankenthal

museum@frankenthal.de

Tel. 06233 89-495

Detail Objekt des Monats Mai

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