Gusseiserne Andachtsfigur
Die gusseiserne Figur zeigt eine junge Frau, die zur Andacht die Hände zusammengelegt hat. Fuß- und Beinpartie sind unter einem einfachen antikisierenden, mit Gürtel versehenen Gewand verborgen. Weitere Attribute sind nicht vorhanden, doch weist gerade dieser Umstand auf die Identifizierung der Darstellung mit der populärsten katholischen Heiligen, Maria, der Muttergottes.
Die metallene Oberfläche ist schwarz patiniert, die Rückseite ist ausgehöhlt und im oberen Kopfbereich befindet sich eine Drahteinlage, die zur Wandbefestigung (Aufhängung) dient.
Die Figur ist 31,4 cm lang, die Breite liegt vom Fuß bis Kopf bei 2,8 cm, 7,8 cm bzw. 4,2 cm; die maximale Stärke liegt an der Stirn mit 4,0 cm.
Mit der Mariendarstellung nimmt das Objekt des Monats Dezember Bezug auf Weihnachten, das christliche Fest der Geburt des Gottessohnes durch Maria.
Zur Funktion des Objekts
Die figürliche Darstellung stammt wohl aus den 1960er Jahren und war zu dieser Zeit ein beliebter Wandschmuck. Sie wurde früher häufiger als heute in katholischen Kreisen für die private Andacht genutzt. Vor dem Heiligenbild wurden mehrfach täglich Gebete gesprochen. Häufig wurden diese Andachtsbilder mit einem ebenfalls an der Wand befestigten Weihwasserbehältnis kombiniert. Die Betenden bekreuzigten sich mit weihwasserbenetzten Fingern, bevor sie ihre Gebete sprachen.
Marienverehrung im katholischen Glauben
Durch die Verehrung des göttlichen Sohnes wurde auch seiner Mutter große Verehrung zuteil. Sie gilt im Katholizismus als Mittlerin und Fürsprecherin des gläubigen Menschen bei Gott. Besonders im Mittelalter entwickelte sich eine reiche Marienfrömmigkeit, von der zahlreiche Gebete, Betrachtungen und Lieder zeugen. Maria ist die Schutzpatronin von Kirchen, Städten und Ländern.
Information:
Irina Haas, Sekretariat des Erkenbert-Museums
Erkenbert-Museum Frankenthal
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Tel. 06233 89-495