Zum Objekt
Das Fragment einer Waffe aus dem ersten Jahrtausend v. Chr. besteht aus einer spitz zulaufenden hohlen Tülle, an die links und rechts eine Schneide in Form eines Lanzettblattes angesetzt ist. Die Tülle ist mit mehreren gebündelten, umlaufenden Einkerbungen versehen und weist zwei Lochbohrungen auf. Diese nahmen Nägel auf, mit denen die Spitze auf einem hölzernen Stab befestigt wurde. Bronzene Lanzenspitzen fanden sich in Deutschland häufig als Opfergaben an Kultstätten, waren aber auch als Kriegswaffen im Einsatz.
Etwas Materialkunde
Die Gewinnung von Bronze war ein mühsames Unterfangen. Das Erz musste mit Mahlsteinen zerkleinert, ausgewaschen und im Feuer geröstet werden. Das auf diese Weise gewonnene Metall wurde in Tiegel in Spezialöfen erhitzt und verflüssigt, um dann in eine hitzebeständige Gussform gefüllt zu werden, ein Kern wurde eingefügt, um eine Hohlform herzustellen. Nach dem Erkalten wurde das Objekt geschliffen und geschärft.
In der Bronzezeit bestand Bronze zumeist aus einer Legierung von neun Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, das den Härtegrad der Legierung erhöhte. Mit modernen technologischen Methoden kann man die Herkunft der Metalle, die in derartigen Legierungen verwendet wurden, heute präzise bestimmen. Häufig zeigt sich, dass Bronze oder ihre Bestandteile über weite Handelswege an den Ort transportiert wurden, an dem die Objekte in unserer Zeit gefunden wurden.
Zusatzinfos:
Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben.
Ort der Ausstellung „Objekt des Monats“: