Durch den befreundeten Künstler Hans Fischer-Schuppach (1906-1987) kam Karin Bruns mit der Basler Fasnacht in Berührung. Zahlreiche Grafiken und Zeichnungen zeugen von den Besuchen in Basel. Neben Trommlern, Flötisten und Kostümierten finden sich insbesondere Masken, sogenannte Larven, immer wieder im Werk der Künstlerin.
Diese gehen auf eine mittelalterliche Tradition zurück, als vermummte Gestalten, sogenannte „Larfenspiler“, unter anderen als Hexen, Teufel, Narren, Bauern und Könige verkleidet auftraten. Dabei wurden die Gesichter mit Ruß oder Kohle gefärbt.
Erste Darstellungen von Basler Kostümierten mit Masken stammen aus dem späten 16. Jahrhundert. Diese frühen Masken wurden aus Holz oder Metall gefertigt. Im 19. Jahrhundert kamen Masken aus Metallblech, Stoff und Pappmaché hinzu. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden diese nicht in Basel gefertigt, sondern aus Deutschland, Italien oder Frankreich angekauft.
Einen maßgebenden Einfluss auf die heute bekannten Basler Larven hatten der Schweizer Bühnenkünstler Paul Rudin (1880-1942), der 1921 für die Basler Fasnachtsgesellschaft Olympia eine Maske zum Thema „Moderne Kunst“ entwarf und aus einer modellierten Gipsform, Zeitungspapier und geleimter Kulissenleinwand fertigte. Diese Herstellungsweise setzte sich innerhalb weniger Jahre durch und bereits 1922 wurden erste kaschierte Larven verkauft. Bis heute existieren verschiedene Ateliers, die sich auf die Herstellung von Künstlerlarven für die Basler Fasnacht spezialisiert haben und teils namenhafte Künstlerinnen und Künstler für die Anfertigung von Entwürfen beauftragen.
Die Basler Fasnacht ist sei 2017 immaterielles Kulturerbe der UNESCO.