Plakette mit dem Portrait Georg von Neumayers
Plakette Georg von Neumayer
Peter Gelbert
Datierung: 1908
Technik: Bronzeguss
Maße: 10,5 x 6,8 cm
Erkenbert-Museum, Inv. Nr. G 1778 a
Georg von Neumayer (* 21. Juni 1826; † 24. Mai 1909) zog 1832 mit seiner Familie von Kirchheimbolanden nach Frankenthal. Die Profilansicht des Geophysikers und Polarforschers ziert das Objekt des Monats.
Neumayer verbrachte seine Kindheit in der Speyerer Straße, bevor er 1845 für das Studium der Geophysik und Hydrographie nach München ging. Neben dem Studium ließ sich Neumayer zum Steuermann ausbilden und unternahm erste Seereisen nach Brasilien und Australien. 1857 gründete er in Melbourne mit der finanziellen Unterstützung von König Maximilian II. von Bayern das geophysikalische Observatorium für erdmagnetische Beobachtungen in der Antarktis und maritime Meteorologie, welches er bis 1864 leitete.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland konzentrierte sich Neumayer auf die Erforschung der Südpolargebiete und die Errichtung einer Zentralstelle für Hydrographie und Maritime Meteorologie in Deutschland. 1868 wurde auf seine Anregung hin die Norddeutsche Seewarte gegründet. In der Nachfolge entstand 1874 die Deutsche Seewarte in Hamburg, deren Leitung er bis zu seiner Pensionierung 1903 innehatte. Neumayer entwickelte beispielsweise eine Methode zur Erfassung von Meeresströmungen durch den Einsatz von Flaschenpost. Als Vorsitzender der Internationalen Polarkommission brachte Neumayer zudem die Forschung in diesem Bereich voran und war maßgeblich an ersten Expeditionen zur Erforschung der Polargebiete beteiligt.
1908 fertigte der Bildhauer Peter Gelbert eine Plakette aus Bronzeguss zu Ehren des Forschers. Sie zeigt ein Brustbild Neumayers im Profil nach rechts. Der Lorbeerzweig – seit der Antike ein ehrendes Symbol – neben dem Namen des Dargestellten hebt die wissenschaftlichen Leistungen Neumayers hervor. Die Visitenkarte des Künstlers mit einer Widmung an einen unbekannten Herrn, der die Plakette von Gelbert für seine Privatsammlung erhielt, hat sich ebenfalls in der Sammlung des Erkenbert-Museums erhalten.
Georg von Neumayer hat nicht nur in der Antarktis Spuren hinterlassen, sondern auch in Frankenthal: am ehemaligen Wohnhaus der Familie Neumayer befindet sich seit 1908 eine Bronzetafel und der Neumayer-Ring sowie die Neumayer-Grundschule sind nach dem Forscher benannt.
Die Neumayer-Station III verdankt ihrem aus der Pfalz stammenden Namensgeber darüber hinaus seit 1984 eine jährliche Weinlieferung mit 70 pfälzischen und rheinhessischen Weinen und Sekten für das Überwinterungsteam. Die handgefertigte Kiste wird von Bremerhaven mit einem Eisbrecher bis zur Forschungsstation in der Antarktis transportiert. Die Ankunft der Kiste erfolgt in der Weihnachtszeit. Die Forschenden öffnen sie traditionell jedoch erst am Mittwinterfest im darauffolgenden Juni, um das Ende der längsten Nacht des Jahres zu feiern. Wer mehr über das Leben und den Alltag auf der Neumayer-Station III erfahren möchte, sei der Blog der Bewohnerinnen und Bewohner nahegelegt:
Ort der Ausstellung „Objekt des Monats“:
Objekt des Monats
Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben.