Weinetiketten
Die ältesten bekannten Vorläufer des heute gängigen Weinetiketts entstanden um 4000 v. Chr. bei den Sumerern. Diese versahen die Weingefäße durch die Verwendung von Rollsiegeln oder Stempeln, die in den Ton der Gefäße oder Verschlüsse gedruckt wurden, mit Informationen über den enthaltenen Wein.
In der Antike entwickelten sich neue Methoden, um Weinamphoren zu kennzeichnen. Griechen und Römer nutzen kleine beschriftete Anhänger aus verschiedensten Materialien, die am Gefäß befestigt wurden. Zudem wurden Angaben über Inhalt durch Farbe, Stempel oder Einritzung direkt am Gefäß angebracht.
Bis zum Ende des Mittelalters war das Anhängen von kleinen Zetteln an Weingefäße gängig. In der Frühen Neuzeit wurde die Verwendung von Weinanhängern üblich, welche teils aus Edelmetallen oder kostspieligen Materialien wie Elfenbein gefertigt wurden.
Flaschenetiketten entstanden erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Zum einen wurde erst im Zuge der Industrialisierung die Verwendung von Glasflaschen üblich. Zum anderen ermöglichte die Erfindung der Lithographie erstmals hohe Auflagen farbiger Motive günstig herzustellen. Die frühen Flaschenetiketten waren meist sehr schlicht und beinhalteten ausschließlich Informationen zum Inhalt. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Gestaltung künstlerisch anspruchsvoller.
Zu Beginn des 20. Jhd. etablierten sich Druckereien, die auf die Herstellung von Weinetiketten spezialisiert waren und für die Gestaltung namenhafte Kunstschaffende engagierte. Die berühmtesten Weinetiketten schmücken die Flaschen des Château Mouton Rothschild. Seit 1945 werden die Etiketten jährlich von berühmten Persönlichkeiten, wie Gerhard Richter, Pablo Picasso, Andy Warhol, Salvador Dalí, Jeff Koons, Marc Chagall oder dem jetzigen König Charles III., gestaltet.