Die silberne Taschenuhr im Lépine-Kaliber entstand vermutlich zwischen 1880 und 1889. Sie verfügt über ein emailliertes weißes Ziffernblatt, das von zwei Zahlenreifen mit römischen Ziffern sowie Teilstrichen für die Sekundenanzeige gerahmt wird. Das Glas, welches das Ziffernblatt schützt, wurde vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt erneuert, da das dahinterliegende Zeigerpaar mit Sekundenzeiger heute nicht mehr vorhanden ist.
Die Taschenuhr wird auf der Rückseite durch einen Schlüssel aufgezogen. Hierfür gibt es einen schmucklosen Deckel mit einer Feder. Der Schlüssel, dessen Reite in einer durchbrochenen Kleeblattform gearbeitet ist, ist noch vorhanden.
Durch das Öffnen der Uhr wird das golden granulierte und mit floraler Ornamentik verzierte Werk sichtbar. Die Werkplatine ist im Zentrum durchbrochen und wie das Federhaus und die Kloben kunstvoll ornamentiert. Das Werk besitzt eine Zylinder-Hemmung, welche mit Steinen gefasst ist. Ursprünglich wurde das Uhrwerk von einem heute fehlenden Deckglas geschützt, welches an zwei Stellen durchbohrt war, sodass der Aufzugs- und Stellschlüssel genug Platz hatte.
Das Werk wurde vermutlich in der Schweiz für den Export hergestellt, worauf die Markierungen „S“ und „F“ (für engl. slow und fast) am Rücker verweisen. Ein chinesisches Schriftzeichen im Zentrum des Deckels legt die Vermutung nahe, dass die Uhr für den chinesischen Markt bestimmt war. Ein schwaches „P“ und ein etwas deutlicherer erkennbares „M“ im Innern des Silberdeckels könnten Hinweise auf den Hersteller der Taschenuhr geben, welcher jedoch nicht näher bestimmt werden kann.