Erkenbert-Museum

OBJEKT DES mONATS

Das Objekt des Monats März in der Stadtbücherei

Notmünze, 10 Pfennig

Avers:                                     „Gott ist unser Eckstein“

Revers:                                   „Stadt Frankenthal ∙ Kriegsgeld“

Datierung:                               1917

Material:                                 Nickel-Zink-Legierung

Durchmesser (max.):             2 cm

Sammlung Erkenbert Museum, o. Inv.Nr 

 „Gott ist unser Eckstein“ 

Im März bildet die Vitrine in der Stadtbücherei im März eine kleine Erweiterung der aktuellen Sonderausstellung des Erkenbert-Museums, in der ebenfalls einzelne Notmünzen im Themenabschnitt „Schwere Zeiten“ gezeigt werden. Hierbei handelt es sich um eine meist lokal herausgegebene Alternative zur regulären Währung in Krisenzeiten, der die Bevölkerung oft sogar mehr Vertrauen entgegenbrachte. Eine Besonderheit besteht in den Motiven der Vorderseite, die oftmals lokale Bezüge aufweisen. Schon während des Ersten Weltkrieges hatten die Rüstungsausgaben die Stabilität der Reichsmark stark beeinträchtigt. 

Drei Notmünzen aus Frankenthal 1818/19. Abgebildet: Auf Münze 1 Frau mit Schürze und Haube, die Munition stemmt. Schriftumland "Für's Vaterland". 10 Pfennig. Auf Münze 2 Arbeiter in einer Gießerei, im Hintergrund Fabrikgebäude mit dampfenden Schornsteinen. 10 Pfennig. Auf Münze 3 Ansicht der Frankenthaler Zuckerfabrik, darunter Frankenthaler Wappen und "1918".

 Notmünze „Für´s Vaterland“, 10 Pfennig

im Umlauf ab: Oktober 1918

Erkenbert-Museum, Inv. Nr. 001.844

 

Notmünze „Gießerei“, 10 Pfennig

im Umlauf ab: Oktober 1918

Erkenbert-Museum, Inv. Nr. 001.843

 

Notmünze „Zuckerfabrik“, 50 Pfennig

im Umlauf ab: Januar 1919

Erkenbert-Museum, Inv. Nr. 001.842


Die weitere wirtschaftliche Entwicklung nach Kriegsende verstärkte diesen Prozess, der seinen Höhepunkt im Inflationsjahr 1923 erreichte. Bekannt sind bis heute die Filmaufnahmen von Menschen, die große Mengen an Geldbündeln in Wäschekörben zum Markt tragen mussten, um einfachste Lebensmittel zu kaufen.

Inflationsgeldschein: Eine Millarde Mark. Text: Stadt Frankenthal. Die Stadthauptkasse Frankenthal zahlt dem Einlieferer  dieses Scheins eine Milliarde Mark. Frankenthal, 10. Oktober 1923. Der Stadtrat: (Unterschrift) Die Stadthauptkasse: (Unteschrift). No. 53255. Umlauffähig im ganzen Regierungsbezirk Pfalz. Gültig bis zum 1. April 1924." Stempel der "Stadtgemeinde Frankenthal" mit Löwe und Wappen.

Inflationsgeldschein - Eine Milliarde Mark

im Umlauf ab: Oktober 1923

Erkenbert-Museum, Inv. Nr. 001.856


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Wie die Motive weiterer lokaler Notgeldmünzen geht auch die Gestaltung des 10-Pfennig-Stücks auf den Frankenthaler Künstler und Bildhauer Walther Perron zurück, der im Auftrag der Stadt verschiedene Entwürfe für das Frankenthaler Notgeld erstellte. Im Mittelpunkt steht der dem Frankenthaler Stadtwappen entlehnte stilisierte Eckstein, eingerahmt durch den Wahlspruch der Stadt, „Gott ist unser Eckstein“.

Eine weitere Besonderheit liegt im historischen Hintergrund des Prägestempels. Perron orientierte sich bei seinem Entwurf an den Frankenthaler „Notklippen“, die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammen. Während der Belagerung durch spanische Truppen war die Stadt auch hier gezwungen, eine eigene behelfsmäßige Währung zu prägen.

Notklippe der Stadt Frankenthal – Ein Gulden

Notklippe der Stadt Frankenthal – Ein Gulden

im Umlauf ab 1623

Erkenbert-Museum, Inv. Nr. 2039

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Objekt des Monats

Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben.