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Erkenbert-Museum

OBJEKT DES mONATS

Das Objekt des Monats März in der Stadtbücherei

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Die 1918 von Otto Gutknecht (1892-1943) geschaffene Studie mit Narzissen und Märzenbechern zeigt die Blumen in einer naturalistischen Darstellungsweise, welche sich häufig in Werken des Künstlers findet. Sie stellt eine Hommage an alte Meister dar, die Gutknecht immer wieder als Inspirationsquelle dienten. Insbesondere die berühmten Tier- und Pflanzenstudien Albrecht Dürers sind hier zu nennen.

Der Frühling steht für Neuanfänge und Erneuerung, was auch durch das Erwachen der Natur nach den langen Wintermonaten deutlich wird. Zu den ersten Frühlingsboten zählen Narzissen und Märzenbecher, welchen zudem eine tiefergehende Bedeutung zugeschrieben werden kann.

Narzissen stehen einerseits für Wiedergeburt und das Überwinden von Dunkelheit und Tod. Daher sind sie eng mit dem Osterfest verbunden. In der Kunstgeschichte sind sie insbesondere im Kontext von Kreuzigungsszenen als Symbol der Hoffnung auf Wiederauferstehung zu verstehen. Andererseits gelten Narzissen als Symbol für Selbstverliebtheit und Eitelkeit. Diese Deutung hat ihren Ursprung in der griechischen Mythologie und kann auf Narziss zurückgeführt werden. Dieser erblicke seine eigene Gestalt in einer spiegelnden Wasseroberfläche und verzehrte sich in Sehnsucht nach der schönen Erscheinung seiner selbst.

Märzenbecher gelten als Zeichen für Neuanfang und Hoffnung. Sie stehen für Wiederkehr des Lebens nach dem Winter und werden mit Reinheit und Unschuld in Verbindung gebracht.

Blumenstudie mit Narzissen und Märzenbecher

 

Otto Gutknecht

1918

Gouache, Bleistift und Feder auf farbigem Papier

Erkenbert-Museum, Inv. Nr. 002.176


Blumenstudie mit Narzissen und Märzenbecher von 1918 von Otto Gutknecht.

Otto Gutknecht

Fotografie von Otto Gutknecht in seinem Atelier


Die Blumenstudie zeugt vom genauen Studium der Natur des Malers sowie von dessen Naturverbundenheit, welche sich auch in seiner Lebensweise spiegelt. Beispielsweise ernährte er sich vegetarisch und war Mitglied des Alpenvereins.

Otto Gutknecht wurde am 24. Juni 1892 als Sohn eines aus der Schweiz stammenden Schlossers geboren. Nach dem Besuch der Realschule in Frankenthal, besuchte er für drei Jahre die Kunstgewerbeschule in Zürich, bevor er von 1912 bis 1914 an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe studierte. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste das Studium jedoch frühzeitig abgebrochen werden. Anschließend arbeitete Otto Gutknecht – unter anderem im Allgäu – als Zeichenlehrer an verschiedenen Schulen. In Frankenthal war er bis 1923 als Zeichenlehrer an der Realschule in der Westlichen Ringstraße tätig, bevor er seine Arbeit aufgrund der Schweizer Staatsbürgerschaft aufgeben musste. Anschließend arbeitete Gutknecht freiberuflich. Als Auftragsarbeiten entstanden insbesondere Portraits, aber auch Landschaftsdarstellungen und Stillleben sowie Fotografien.

Gutknecht wurde erst in den letzten Jahren als Porträtist über Frankenthal und seine Umgebung hinaus bekannt. Da nur wenige Ausstellungen mit seinen Werken stattfanden, war auch der Verkauf eher bescheiden. Heute sind vor allem Portraits von der Hand des Malers erhalten, da es sich hierbei meist um Auftragsarbeiten handelte. Ein Großteil der Werke scheint im Zuge der Zerstörung der Wohnung und des Ateliers in der Bombennacht am 23. September 1943 verloren gegangen zu sein, in welcher auch der Maler ums Leben kam.

Objekt des Monats

Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben.

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