Auf dem Gelände des Holzhofes der Stadt entstand in den 1920er Jahren die unregelmäßig gerahmte, doch symmetrisch durch den Turnhallenbau und ein Denkmal geprägte Platzanlage im Anschluss an die Mahlastraße.
Der baumbestandene Platz wird noch heute durch den Bau der Jahnhalle dominiert. Diese wurde nach einem Brand der alten Turnhalle in den Jahren 1922–24 erbaut. Ausgeführt wurde jedoch nur der monumentale, platzbeherrschende Kopfbau einer größer geplanten Anlage. Der streng symmetrische und blockhafte Putzbau weist als markantes Merkmal einen Dreiecksgiebel auf, welcher an antike Tempelbauten erinnert. Die Fassadengestaltung mit verschiedenen Fensterformaten lässt den inneren Aufbau der Halle erkennen: Im Erdgeschoss hinter rundbogigen Fenstern die Eingangshalle, hochrechteckige Fenster weisen auf die seitlichen Treppenhäuser, im Obergeschoss ist der Saal ebenfalls durch hochrechteckige Fenster gekennzeichnet. Die Jahnhalle wird von niedrigeren, zurückversetzten Flügelbauten flankiert. Diese leiten zur anschließenden Wohnbebauung über, die im Norden aufgrund damals noch bestehender Gleisanlagen unvollendet blieb. Die rahmende Zeilenbebauung im Süden des Platzes besteht aus zweigeschossigen Wohnhäusern mit Walmdach, welche die biedere, konservative Bauweise der 1920er Jahre mit wenigen, zurückhaltenden neuklassizistischen Elementen zeigen. Besondere gestalterische Details sind die Öffnungen zwischen den Zeilenbauten, welche Einblicke in die begrünten, privaten Innenhöfe und rückwärtigen Gärten gestatten.
Das monumentale, nationalsozialistische Kriegerdenkmal auf dem Jahnplatz, welches 1936 eingeweiht wurde, ist als Stele mit zeittypisch stilisierten Reliefs ausgebildet. Zur Straße hin eine figürliche Darstellung von „Auszug, Kampf und Sieg“ von Georg Schubert, zum Platz hin das Thema „Opfergang“ von Walther Perron. Das Denkmal wurde zur Entstehungszeit den 653 gestorbenen Frankenthaler Soldaten des Ersten Weltkrieges gewidmet, nicht erfasst wurden jedoch die drei gestorbenen jüdischen Soldaten Leopold Gutmann, Richard Lurch und Max Schweitzer. An sie erinnert nun eine eigene Tafel.
Der Jahnplatz stellt zusammen mit seiner Bebauung ein städtebaulich wirksames, einzigartiges und bedeutendes Zeugnis der Frankenthaler Baukultur dar. Zum Ausdruck kommen im Hinblick auf die Sporthalle und das Kriegerdenkmal die konservativ-faschistischen Männlichkeitsideale des deutschen Nationalsozialismus, wie sie von Friedrich Ludwig Jahn bereits im 19. Jahrhundert vorbereitet wurden. Die deutsche Jugend beim Sport und Turnen zu stählen, um sie als siegreiche Kämpfer im Krieg einsetzen zu können, dies war Jahns Programm – damals im Hinblick auf die napoleonische Besetzung. Jahns Antisemitismus und Nationalismus sind hinreichend bekannt. Nicht zufällig stehen sich dann in den 1930er Jahren Jahnhalle und Kriegerdenkmal gegenüber. Den Bewohnern der umgebenden Wohnbebauung wird auf diese Weise vor Augen geführt, welchen Dienst und welche Opfer von ihnen in Vergangenheit und Zukunft für das Vaterland erwartet werden.