Frankenthaler Köpfe
Auf dieser Seite erinnern wir an herausragende Persönlichkeiten aus der Frankenthaler Geschichte, die sich für das Wohl der Stadt Frankenthal einsetzten.
Mehr zur Stadtgeschichte finden Sie im Erkenbert-Museum am Rathausplatz.
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Andreas Albert
*12.04.1821 in Zell am Main
+30.10.1882 Frankenthal
Vater: Andreas Alois Albert
Mutter: Dorothea Albert geb. Bartel
Johann Philipp Becker
*20.03.1809 in Frankenthal
+07.12.1886 in Genf, Schweiz
Politiker, Bürstenmacher. Vater: Georg Johann B., Schreiner. Mutter: Maria Katharina geb. Leisenheimer. Verheiratet 16.05.1831 Elisabeth Sesser. Kinder: 22.
Becker stammte aus einer kleinbürgerlichen, halbproletarischen Familie mit jakobinisch-rep. Tradition. Besuch der Elementarschule und des Progymnasiums in Frankenthal. Die Not der Familie zwang ihn, die Schule zu verlassen; Lehre als Bürstenbinder, nach Abschluss der Lehre Gründung eines eigenen Handwerksbetriebes. Früh von der freiheitlichen Traditionen seiner pfälzischen Heimat beeinflusst, wurde die Pariser Julirev. von 1830 zur entscheidenden Zäsur in B. s politischem Werdegang. Anfang 1832 Initiator eines "Revolutionsklubs", Mitarbeiter an Siebenpfeiffers "Westboten" und Mitbegründer der Frankenthaler Filiale des Press- und Vaterlandsvereins. Setzte sich in seinen Artikeln im "Westboten" immer wieder für die Entfaltung einer breiten Volksbewegung und die Erkämpfung eines demokratischen Nationalstaates ein.
* 1892 in Frankenthal
+1972 in Lembach/Elsass
Arzt und international anerkannter Schriftsteller - Romane, No-vellen, Aphorismen.
Bedeutendstes Werk: Im Angesicht des Menschen
Geboren als Sohn des Arztes Karl Bertololy aus Coswig (Sach-sen) verbrachte Paul Bertololy seine Kindheit in der Pfalz. Nach dem Schulbesuch in Lambrecht, Neustadt an der Weinstraße, München, Aalen und Gmünd studierte er Medizin in Heidelberg, Straßburg und Freiburg. In Heidelberg gehörte er dem Corps Rhenania an, dessen Geschichte ihn zu der kulturhistorischen Novelle Alt-Heidelberg, ewiger Studententraum inspirierte.
1919 promovierte er als Mediziner und ließ sich später als Landarzt in Lembach im Elsass nieder. Bertololy verfasste Romane, Novellen, Kurzgeschichten und Hörspiele, die im Paul List Verlag München, bei der Pfälzischen Verlagsanstalt in Neustadt an der Weinstraße, im Hohenstaufen-Verlag (Bodmann) und im Verlag Alsatia in Freiburg erschienen. Er war Trä-ger mehrerer Literaturpreise, u. a. des Oberrheinischen Kulturpreises der J. W. von Goethe-Stiftung in Basel 1969 und des René-Schickele-Medienpreises 1973. Die Ge-meinde Lembach ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger.
Dr. Julius August Franz Bettinger
*Zweibrücken 31.3.1802
+Frankenthal 6.2.1887
Medinzinalrat, Doktor und ärztlicher Vorstand der Kreis-Armen- und Irrenanstalt, kgl. Bezirksarzt.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Zweibrücken studierte Julius Bettinger Medizin in Würzburg. Nach erfolgreichem Abschluss wurde er Assistenzarzt an der Frankenthaler Kreis-Armen- und Krankenanstalt.
Nach Jahren als Bezirksarzt in Lauterecken und Kusel, kam er 1836 wieder nach Frankenthal zurück um als Hausarzt die Leitung der Anstalt zu übernehmen. Unter seiner Ägide gelangte die Einrichtung über die Pfalz hinauszu erheblichem Ansehen.
Julius Bettinger war viele Jahre Mitglied des Stadtrates, Mitbegründer und langjähriges Mitglied des Cäcilien- und Gustav-Adolf-Vereines, Mitglied des Presbyteriums und hat die Gründung der "Union", ein Zusammenschluss der der lutherischen und reformierten Kirchen der Pfalz mit Begeisterung erlebt.
Julius Bettinger war Inhaber des des Hlg. Michaelsordens I. Klasse, des Ehrenkreuzes des Ludwigsordens und des Verdienstkreuzes von 1870/17.
Seit 1611 finden wir Hendrik van der Borcht d. Ä. in den Frankenthaler Ratsprotokollen. Er wurde 1583 in Brüssel geboren und kam entweder mit den Eltern oder der bereits verwitweten Mutter vielleicht schon in den späten achtziger Jahren ? nach Frankenthal, wo die Mutter 1598 den Frankfurter Goldschmied Anton Mertens heiratete. In Frankfurt hatte Hendik bei Gillis van Valckenborch seine Malerausbildung begonnen, die er auf Studienreisen in Italien vervollkommnete. Verbindungen zu van Coninxloo oder Schoubroeck lassen sich nicht nachweisen: Coninxloo hatte Frankenthal 1595 verlassen, Schoubroeck war 1607 gestorben. Als im Dreißigjährigen Krieg die Verhältnisse im besetzten Frankenthal immer schlechter wurden, ging er nach Frankfurt, wo er 1651 starb. Von seinen Werken ist wenig bekannt.
Oft sind auch Verwechslungen mit den Arbeiten seines Sohnes Hendrik d. J. möglich, der 1614 in Frankenthal geboren und wohl vom Vater ausgebildet wurde; 1627 zog er mit den Eltern nach Frankfurt, wo er mit dem Vater in gleicher Manier arbeitete und wie dieser auch Mal- und Zeichenunterricht gab. Seit 1636 war er in Diensten des Earl of Arundel und für ihn in Italien unterwegs, was sich in verschiedenen Radierungen niedergeschlagen hat. Mit Wenzel Hollar betreute er die Kunstsammlung des Earls. Hendrik d. J. starb vor 1676, vermutlich 1666 an der Pest in Frankenthal, wohin er mit seiner Familie nach der Zeit in England, Antwerpen und Amsterdam etwa 1656 zurückgekehrt war.
Hendrick van der Borcht d.J
(getr. 08.03.1614 Frankenthal - vor 29.06.1676 verm. Frankenthal)
Maler, Radierer und Verwalter der Arundel-Collection in London.
Hendrick van der Borcht (III)
(getr. 03.11.1652 Amsterdam - vor 18.11.1738 verm. Friedrichsfeld)
Maler, kurpfälzischer Hofmaler 1680 ? 1685, Universitätsmaler der Universität Heidelberg 1710 - 1738, kurpfälzischer Schultheiß zu Friedrichsfeld bei Mannheim 1702 - 1738.
Geb. am 3. Februar 1893 in Grünstadt; Textilkaufmann; 1946-1964 Mitglied des Stadtrates Frankenthal, 1946 stellvertretender Oberbürgermeister und 1947-1948 ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal; gest. am 24. Dezember 1964.
Gillis van Coninxloo wurde am 24.01.1544 als Sohn von Jan van Coninxloo und Eelisabeth Hassaert in Antwerpen geboren. Nach der Lehre reiste er nach Paris und Orléans. 1570 wurde Mitglied der Antwerpener Gilde und heiratete Maeyen Robroeck, die Witwe seines Vetters. Die religiöse Verfolgung er hatte an der Verteidigung Antwerpens gegen Parma teilgenommen zwang ihn 1585 die Stadt zu verlassen. Nach einem Aufenthalt in Zeeland kam er 1587 nach Frankenthal. 1595 kehrte er nach Amsterdam zurück, wo er 1597 das Bürgerrecht erwarb und 1606 wieder heiratete. Am 04.01.1607 wurde er in Amsterdam begraben.
Geb. am 20. Oktober 1901 in Corbetha, Kreis Merseburg, Chemiker, Fabrikdirektor; 1945 als Vertreter der Industrie Mitglied des Repräsentantenausschusses der Stadt Frankenthal; 1946-1948 Mitglied des Stadtrates Frankenthal für die "Liste der Parteilosen"; 1945-1946 ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal.
Dr. Arnold Fanck * 1889 in Frankenthal + 1974 in Freiburg i. Breisgau Pionier des Sport- und Naturfilms. Seine 14 Bergsteiger-, Ski- und Naturfilme sind in die Geschichte des "unsterblichen Films" eingegangen, so z.B. "SOS Eisberg" (1933). Fanck, Arnold geboren 1889 in Frankenthal, gestorben 1974 in Freiburg (Breisgau), Filmregisseur und Produzent, gilt als Pionier im Genre Heimat-, Berg- und Naturfilm. Er entdeckte Schauspieler wie Luis Trenker, Brigitte Horney und Leni Riefenstahl.
Seine erfolgreichsten Filme: Kampf mit dem Berge (1921), Der heilige Berg (1925), Die weiße Hölle vom Piz Palü (1928), Stürme über dem Montblanc (1930) und SOS Eisberg (1932).
Er war einer der ersten Filmemacher, die nicht im Studio, sondern in der freien Natur drehten. Seine Filme liefen in der ganzen Welt. Autobiographie: "Er führte Regie mit Gletschern, Stürmen und Lawinen." (1973)
Amalie Karoline Foltz (1815 - 1898). Kunstmäzenin und Stifterin sozialer Einrichtungen in. Frankenthal.
Geheimrat Giuseppe Fontanesi stand der Polizei- und Privilegienkommission vor, der alle pfälzischen Fabriken unterstanden, die mit kurfürstlichen Privilegien ausgestattet waren, so auch in Frankenthal. Er besaß in Frankenthal ein Haus in der Lambsheimer Gasse, der heutigen Bahnhofstrasse.
Geb am 2. Dezember 1914 in Mühlheim/Ruhr; 1934-1939 Studium der Rechtswissenschaften; 1939-1945 Militärdienst; 1946-1949 Vorbereitungsdienst im Bezirk des Oberlandesgerichtes Zweibrücken; 1949-1950 Assessor beim Landgericht Frankenthal; 1950-1959 Verwaltungsrat und Oberverwaltungsrat bei der Stadt Mannheim; 1959-1964 Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal; 1964-1979 Erster Bürgermeister der Stadt Stuttgart; gest. am 5. März 1994 in Stuttgart
*19.09.1824 in der Mühle von Wittersheim im westlichsten Zipfel der damaligen bayerischen Rheinpfalz unweit der lothringischen Grenze
+22.06.1875
Vater: Andreas Hamm (1798-1859) Müller und Mühlenarzt und seiner Ehefrau Marie de la Paix
Wie sein Bruder erlernte er das Glockengießerhandwerks bei Peter Lindemann in Zweibrücken. Andreas Hamm übernahm, wie sein Bruder Georg die Lindemann'sche Rippe und entwickelte sie weiter. Die Lehr- und Wanderjahre führten ihn nach Frankreich und dessen Hauptstadt Paris. Zu Beginn des Revolutionsjahres 1848 verließ er Paris und folgte seinem Bruder Georg nach Frankenthal. 1856 lernte Andreas Hamm einen Fachmann für Druckmaschinen kennen, Andreas Albert, der in Hamms Fabrik gefragte Druckmaschinen baute. 1861 kam es zur Gründung der Druckmaschinenfabrik Albert&Hamm. Bis zu seinem Tode 1894 verließen über 1.500 größere Glocken seine Gießerei. 1892 übergab er den Betrieb seinem Sohn Karl Hamm.
Glockengießer und Maschinenfabrikant
*08.11.1817 Wittersheim, kath.
+09.01.1878 Kaiserslautern
Vater: Andreas H., Müller.
Mutter: Maria, geb. de la Paix.
Geschwister: Andreas, Glockengießer und Maschinen-fabrikant (09.09.1824 - 22.06.1894).
Verheiratet mit: Martha Maria, geb. Ries (01.05.1821 Frankenthal).
* 19. November 1853 in Dankenfeld (Unterfranken)
+ 21. Oktober 1924 Frankenthal
Seine Studienjahre an den Hochschulen seiner fränkischen Heimat widmete er den philologisch-historischen Fächern. 1885 schickte ihn die bayerische Schulbehörde als Lehrer an die Frankenthaler Latein-schule. Mit Johann Kraus gründete er 1892 den "Frankenthaler Altertumsverein". Seine Berufung in den Vorstand dieses jungen Vereins war ebenso selbstverständlich wie die ihm übertragene Schriftleitung der "Monatsschrift des Frankenthaler Altertumsvereins" zu Anfang des Jahres 1893.
Große Verdienste hat sich Hildenbrand um die Schaffung und Einrichtung des Erkenbertmuseums erworben. So wurden dem Verein die damaligen Räumlichkeiten in der Klosterruine für die Errichtung eines stadtgeschichtlichen Museums, die Eröffnung fand am 23. Juli 1893 statt, zur Verfügung gestellt. Im Jahr 1907 wurde das Museum für Umgestaltungsarbeiten geschlossen, um nach siebenjährigen Bauarbeiten im Jahr 1914 als "eines der schönsten Heimatmuseen am Oberrhein" wiedereröffnet zu werden.
*24.03.1822 Frankenthal
+23.10.1865 USA, 1848/49 Rechtskandidat, später Advokat und Redakteur.
Vater: Johann Peter H., Bäckermeister, Mutter: Juliana Sibilla, geb. Traupel.
Georg H. stammte aus einer alten liberalen Frankenthaler Familie. Sein Vater Peter H. gehörte 1832 zu den Gründern des Press- und Vaterlandsvereins in Frankenthal und war lange Jahre Mitglied des Frankenthaler Stadtrates. Im Mai 1832 verteilte er in den Frankenthaler Gaststätten "geheime" Einladungen für das Hambacher Fest.
Georg H., der trotz seiner kleinbürgerlichen Herkunft die Möglichkeit erhielt, Jura zu studieren, wandte sich der liberal-demokratischen Opposition nach der Märzrevolution von 1848 zu. Er war Mitglied im Volksverein und im Demokratischen Verein von Frankenthal, wurde in den Geschäftsführenden Ausschuss des Volksvereins gewählt und arbeitete zeitweise als Redakteur im "Volksvereinsblatt ", dem offiziellen Organ des Vereins, mit. Sein Name stand auch unter dem Aufruf, mit dem der Volksverein am 27. April 1849 zu den großen Volksversammlungen in Kaiserslautern am 1. und 2. Mai einlud.
Nach Ausbruch der Reichsverfassungskampagne in der Pfalz wurde H. in den Kantonalausschuss des Kantons Frankenthal gewählt und zum Zivilkommissar ernannt. Er war außerdem Offizier der revolutionären Volkswehr und nahm an den beiden Freischarenzügen nach Worms und Ludwigshafen teil. Im Auftrag der am 16. Mai 1849 in Kaiserslautern gebildeten provisorischen Regierung ließ er in den Gemeinden der Kantone Frankenthal und Grünstadt Geld, Waffen, Pferde und Lebensmittel für die Volkswehr beschlagnahmen, die staatlichen Beamten auf die Verfassung vereidigen und zahlreiche konservative Kritiker der revolutionären Bewegung u. a. den Eppsteiner Pfarrer Sitzmann in Haft nehmen. Seine politischen Gegner warfen ihm später vor, er sei "einer der tätigsten und gefährlichsten Demagogen" gewesen, habe "die ganze Stadt terrorisiert" und "jedermann in Schrecken versetzt" und sei "sehr hart und streng zu Werk gegangen". Es sei nicht möglich gewesen, sich "ohne Gefahr für Freiheit und Vermögen (!) zu widersetzen". Von zahlreichen Frankenthaler Arbeitern und Kleinbürgern, die von der Revolution nicht nur eine Veränderung der politischen Strukturen, sondern auch eine Verbesserung ihrer sozialen Lage erwarteten, wurde H. dagegen vorbehaltlos unterstützt.
Was für das Frankenthaler Wirtschaftsbürgertum, die reichen Bauern der umliegenden Dörfern und die gemäßigten Liberalen, "terroristisches Auftreten" war, war in ihren Augen die notwendige Voraussetzung für den Sieg der Revolution. Wie groß H.'s Ansehen in Frankenthal war, zeigte sich noch im Mai 1851, als in der Stadt heimlich Geld für ihn gesammelt wurde und innerhalb einer Woche 300 Gulden zusammenkamen. Zu diesem Zeitpunkt lebte H. bereits seit zwei Jahren im Exil. Wenige Stunden bevor die Preußen am 13. Juni 1849 in Frankenthal einmarschierten, war er nach Baden geflohen. Zuvor hatte er noch einige angesehene Frankenthaler Bürger unter ihnen den Arzt Dr. Brettinger, den Handelsmann Heinrich Mattil und Dekan Zöller verhaften und als Geiseln nach Dürkheim transportieren lassen.
Nach dem Ende des badisch-pfälzischen Aufstandes emigrierte H. gemeinsam mit seinem Vater zunächst in die Schweiz, übersiedelte im Winter 1851 nach London, wo er Mitglied des "Deutschen Emigrationsvereins" wurde, der Gelder für eine neue Revolution in Deutschland sammelte, und wanderte schließlich 1852 in die Vereinigten Staaten aus. Dort lebte er zunächst einige Monate in New York und in Dubuque, Iowa, bevor er sich 1854 in St. Louis niederließ, wo er als Redakteur der Illinois-Staatszeitung" seinen Lebensunterhalt verdiente. H. starb am 23.10.1865.
L.: Albert E. Zucker, The Forty-.Eighteres. Politische Refugees of the German Revolution of 1848, Nw York 1950, S. 305;
Gustav Koerner, Das deutsche Element in den Vereinigten Staaten von Nordamerika 1818 ? 1848, Cincinnati 1880 S. 278; Berühmte deutsche Vorkämpfer für Fortschritt, Freiheit und Friede in Nordamerika, Cleveland/Ohio 1904 S. 318;
Der Deutsche Pionier XIV, S. 468 - 470;
Gerhard Nestler, Radikale und Konstitutionelle in Frankenthal, in: Schon pflanzen sie frech die Freiheitsbäume. 150 Jahre Hambacher Fest, hrsg. V. Willi Rothley und Manfred Geis, Neustadt/W. 1982, S. 129 ? 148.
O.: LASp, Best. H 1, Nr. 1976; Best. J 1, Nr. 105 II, 156;
StA Frankenthal, Best. II, Nr. 21, 24 b; Best. VII/5, Nr. 57, 62;
Bundesarchiv Bern, Best. E 21, Nr. 155 ? 157, 200 B, 213 ? 219, 221, 274;
Archiv des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern, Auswandererkartei.
Geb. am 1. März 1936 in Flatow, Westpreußen; 1957-1961 Studium der Rechtswissenschaften; 1965 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Verwaltung des Schleswig-Holsteinischen Landtages; 1966 Geschäftsführer der CDU Landtagsfraktion Schleswig-Holstein; 1967 Referent in der Kommunalabteilung des Innenministeriums Schleswig-Holstein; 1968-1971 Persönlicher Referent des Innenministers von Schleswig-Holstein; 1972 Oberregierungsrat beim Innenministerium Rheinland-Pfalz und bei der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz; 1972-1983 Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal; 1984-1997 Vizepräsident des Landesrechnungshofes Rheinland-Pfalz; gest. am 9. Juni 1997.
Geb. am 29. Mai 1893 in Konstanz; Studium der Philosophie, Nationalökonomie und Germanistik; 1918 Mitglied des Volksrates in Freiburg; 1918-1922 Redakteur der "Heidelberger Volkszeitung"; 1919-1922 Mitglied des badischen Landtags (SPD); 1922-1925 Geschäftsführer des Zentralverbandes der Angestellten in Mannheim; 1925-1929 Bürgermeister der Stadt Kehl am Rhein; 1929-1933 Beigeordneter der Stadt Mainz; 1932 Austritt aus der SPD; 1933-1941 Steuerberater; 1941-1945 Militärdienst; 1945-1948 Oberbürgermeister der Stadt Mainz; 1949-1959 Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal; gest. am 7. September 1972 in Mainz.
*5. Juli 1832 in Limbach
+28. Januar 1912 in Frankenthal.
Eltern. Karl Philipp Wolfgang Mahla und seiner Frau Katharina Elisabeth, geb. Seitz, aus Zweibrücken.
Adolf Ludwig Mahla heiratete 1860 die aus Karlsruhe stammende Maria Magda Mayer. Nachdem schon 1861 in Offenbach/Main der Sohn Sohn Carl Adolf geboren worden war, ließ sich das Ehepaar 1862 in Frankenthal nieder und begründete so die Frankenthaler Linie der Mahlas.
Adolf Ludwig Mahla betrieb in Frankenthal eine Seifenfabrik. Darüber hinaus engagierte er sich aber in vielen Verbänden der Industrie und des Gewerbes, in gesellschaftlichen, kirchlichen und Wohlfahrtsorganisationen und Vereinen. Er wirkte schon im Jahr 1872 an der Umwandlung der Zuckerfabrik der Brüder Karcher in eine Aktiengesellschaft mit und gehörte dann dem Aufsichtsrat dieser Gesellschaft an. Er war Mitglied des Kaufmännischen Vereins, war Ausschussmitglied des Pfälzischen Gewerbemuseums Kaiserslautern und Mitbegründer der AG Frankenthaler Brauhaus. Er war auch Landtagsabgeordneter für die Nationalliberale Partei und ab 1882 Mitglied des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde.
Von 1889 bis 1905 übte Adolf Ludwig Mahla dann in Frankenthal das Amt des (ehrenamtlichen) Bürgermeisters aus. Aufgrund der rasanten Entwicklung der Stadt mussten in der Amtszeit von Bürgermeister Adolf Ludwig Mahla in Frankenthal viele Großprojekte wie Kanalisation, Gas-, Wasser- und Stromversorgung, der Bau von Straßen, Wohn- und Gewerbegebieten in Angriff genommen werden. Als Denkmal dieses Wirkens kann der Edigheimer Wasserturm gelten.
1902 verlieh der Rat der Stadt Frankenthal dem ehrenamtlichen Bürgermeister Adolf Ludwig Mahla anlässlich seines 70. Geburtstages die Ehrenbürgerwürde. 1905, als Adolf Ludwig Mahla das Ehrenamt des Bürgermeisters abgab, wurde die Speyerer Straße ab dem Speyerer Tor nach ihm in Mahlastraße umbenannt. Adolf Ludwig Mahla starb fast 80-jährig am 28. Januar 1912 in Frankenthal.
* 1613/14 in Frankenthal
+11.11.1681 in Frankfurt
Stillebenmaler, Blumen- und Bilderhändler.
* 25. Januar 1889 in Frankenthal (Pfalz)
† 8. September 1964 in (Galenberg)
Paul Martini, Deutscher Mediziner. Nach dem Studium der Medizin in München und Kiel promovierte er 1917. Er war Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg und anschließend auch Mitglied im Freikorps Epp. Er habilitierte nach einer längeren Zeit als Assistent, dann Oberarzt an der II. Medizinischen Klinik der Universität München bei Friedrich von Müller. Zum außerordentlichen Professor wurde er 1926 ernannt und konnte 1927 als Chefarzt an das St.-Hedwig-Krankenhaus in Berlin wechseln.
In der Berliner Zeit entstanden wichtige Arbeiten zur therapeutischen Urteilsbildung und 1932 sein Buch „Methodenlehre der Therapeutischen Untersuchung“. In vielen Schriften wird seine Unzufriedenheit über die Mechanismen der therapeutischen Urteilsbildung der damaligen Zeit ersichtlich. Im Jahr 1932 wurde er auf den Lehrstuhl für Innere Medizin der Universität Bonn berufen und setzte dort seine therapeutischen Studien fort. Auch im Zweiten Weltkrieg wurde er eingezogen und mit EK II und KVK II dekoriert. Durch die Zeit des Nationalsozialismus ging der Katholik, wenn auch nicht ohne antisemitische Vorbehalte, so doch ohne schuldhafte Verstrickung, weshalb er 1948 erster Präsident der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin nach dem Krieg wurde und den ersten Internistenkongress in Wiesbaden leitete.
Seine Arbeiten zu physikalischen Untersuchungsbedingungen und über klinische Pharmakologie lieferten wichtige Beiträge zur Entwicklung und Differenzierung der Inneren Medizin. Dies gilt insbesondere für seine 1932 veröffentlichte „Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung“, mit der er die Förderung und Weiterentwicklung der klinisch-therapeutischen Forschung über Jahrzehnte so wesentlich geprägt hat, dass der Verband Forschender Arzneimittelhersteller seit 1969 einen nach Paul Martini benannten Forschungspreis mit einer Dotierung von 25.000 € vergibt. In Bonn war er 1953/54 Rektor der Universität.
Paul Martini erhielt 1957 die Paracelsus-Medaille. Die Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft ist die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft. Sie wird seit 1952 alljährlich auf dem Deutschen Ärztetag an zwei bis sechs Mediziner verliehen.
* 02.April 1905
* 27. April 1984
Fürsorgerin, Stadtratsmitglied, Heimatforscherin
Anna Maus hatte als eine der Frauen der ersten Stunde nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich zur Neubegründung des politischen Lebens im Lande und der Stadt beigetragen. Rückblick: Nach erfolgreichem Abschluss der einzelnen Fachschulen nahm sie 1926 ihre Tätigkeit als Sozialarbeiterin auf. 1934 wurde sie als politisch unzuverlässig erklärt , die Befähigung für die Ausübung des Sozialberufes wurde ihr aberkannt. In dieser Zeit nahm sie das Studium der Theologie auf und legte die Prüfung als Pfarrhelferin und Religionslehrerin ab. Bereits 1946 trat Anna Maus in die CDU ein und war von 1952-1956 Mitglied des Stadtrates und von 1952-1956 Mitglied des Bezirkstages der Pfalz.
Ihre heimatgeschichtlichen Veröffentlichungen und Forschungen wurden weithin bekannt und anerkannt. Sie engagierte sich mit großem Erfolg um die Rettung der durch die Kriegseinwirkungen schon fast verlorenen Museumsbestände und hat dazu beigetragen, das Museum wieder zu eröffnen.
* 1815 in Kleinniedesheim;
† 1878 in Frankenthal
Johannes Mehring gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Imkerei.
Johannes Mehring wurde als Kind wenig begüterter Ackersleute geboren. Nach seiner Schulzeit beginnt er an einer Präparandenanstalt die Ausbildung zum Lehrer, beendet diese aber ohne Abschluss. Daraufhin wird er von seinen Eltern nach Worms zu einem Schreinermeister in die Lehre geschickt. Diese schließt er ab und begibt sich als Geselle auf mehrjährige Wanderschaft. Er kehrt als Schreinermeister nach Kleinniedesheim zurück, heiratet 1845 die Lehrerstochter Barbara Wehe und baut 1849 mit 34 Jahren seinen ersten Bienenstand.
*1843 in Frankenthal
+1911 in Berlin
Professor für Augenheilkunde in Leipzig, Erlangen, Würzburg und Berlin. Erforscher der Augentuberkulose. Verfasser bedeutender Werke zur Augenheilkunde. Mitbegründer der "Zeitschrift für Augenheilkunde".
Geboren als Sohn des Advokatanwalts am Kgl. Bezirksgericht Friedrich Conrad Michel und der Anna Maria Christine von Dawans, besuchte Michel die Volks- und Lateinschule in Frankenthal und das Gymnasium in Zweibrücken. Ab 1861 studierte er an der Universität Würzburg Medizin, wurde 1863 Assistent am Physiologischen Institut in Zürich und wurde nach der Rückkehr nach Würzburg 1866 zum Dr. med. promoviert. 1867 bestand er in München das Staatsexamen. Seit 1862 war Michel Mitglied des Corps Rhenania Würzburg.
Michel begann seine Laufbahn als Assistenzarzt am Krankenhaus seiner Heimatstadt Frankenthal, spezialisierte sich auf Augenheilkunde und wechselte 1868 Assistenzarzt an die Zürcher Augenklinik, wo er bei Friedrich Horner tätig war. 1870 kehrte er nach Deutschland zurück und nahm am Frankreich-Feldzug teil. Zur Fortsetzung seiner Studien kam er anschließend an das Physiologische Institut in Leipzig. Sein wichtigster Lehrer dort war der Anatom und Anthropologe Gustav Schwalbe. 1872 habilitierte sich Michel in Leipzig für das Fach Augenheilkunde. Ein Jahr später wurde er als a.o. Professor an die Universität Erlangen berufen, wo er zum 1. Januar 1875 eine ordentliche Professur erhielt. 1876 lehnte er einen Ruf an die Universität Bern ab, bewarb sich aber angesichts der desolaten Verhältnisse in Erlangen 1879 um den vakanten Lehrstuhl für Augenheilkunde an der Universität Würzburg, den er zum 1. April des Jahres erhielt. In Würzburg war er Nachfolger von Robert von Welz (1814–1878). Der Neubau der staatlichen Universitätsaugenklinik in Würzburg (1899), für die er sich jahrelang eingesetzt hatte, war im wesentlichen Michels Verdienst. Im gleichen Jahr gründete er zusammen mit Hermann Kuhnt die renommierte Zeitschrift für Augenheilkunde.
Wegen seiner Verdienste um die Augenmedizin wurde Michel am 31. Dezember 1894 das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bayerischen Krone vom hl. Michael verliehen, womit die Verleihung des persönlichen Adels verbunden war.
Im Frühjahr 1900 erhielt Michel einen Ruf an die Friedrich-Wilhelms-Universität nach Berlin auf die Nachfolge von Karl Ernst Theodor Schweigger. Mit dem dortigen Amtsantritt befand er sich auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn. Er unterrichtete und forschte dort bis zu seinem letzten Lebensjahr.
(Antwerpen – 1621/1627, Frankenthal) Flämischer Landschaftsmaler der Frankenthaler Schule (Gillis van Coninxloo, Pieter Schoubroeck, and Hendrik van der Borcht d. Ä. & Sohn)zählt zwar nicht zu den Großen der Kunstgeschichte, ist aber ein charakteristischer Vertreter der niederländischen Landschaftsmalerei um 1600, die sich, bedingt durch Emigration und Künstlerwanderungen, damals in zahlreichen Zentren Europas verbreitete.
Er flüchtete mit seiner Familie 1586 nach Frankenthal. Landschaftsmaler. Jörg Diefenbacher widmete dem Maler 2002 ein zweibändiges Werk.
Hermann Mündler (1831–98), Direktor der Kühnlesche Maschinenfabrik.
Dr. Nathan Nathan wurde am 18. April 1863 in Altenstadt geboren. Er lebte in der Gabelsbergerstraße 5. Er war Studienprofessor in Frankenthal.
Er wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Dort ist er am 4. November 1940 gestorben.
* 21. Juni 1826 in Kirchheimbolanden;
+ 24. Mai 1909 in Neustadt an der Weinstraße
Van Neumayer war deutscher Geophysiker und Polarforscher.
Der in späteren Jahren geadelte Neumayer studierte bis 1851 Geophysik und Hydrographie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Der frischgebackene Geophysiker und Hydrograph erwirbt 1851 außerdem das Steuermannspatent.
Erste Seereisen führen ihn nach Brasilien und Australien. 1857 gründete er mit der finanziellen Unterstützung von König Maximilian II. von Bayern das Flagstaff-Observatorium für Geophysik, Magnetismus und Nautik in Melbourne, das er bis 1864 äußerst erfolgreich als Direktor leitet und ausbaut. 1865 kehrt er nach Deutschland zurück. In der Zeit von 1876 bis 1903 ist er der erste Direktor der von ihm mitbegründeten Deutschen Seewarte in Hamburg.
Er widmete sich insbesondere der Südpolarforschung und war ab 1879 Vorsitzender der Internationalen Polarkommission.
Neben geophysikalischen und meereskundlichen Arbeiten zeichnet er sich insbesondere als Propagandist der Südpolarforschung und als Wissenschaftsorganisator aus. Von 1879 an hat er den Vorsitz der Internationalen Polarkommission und ist wesentlich beteiligt am Zustandekommen des ersten Internationalen Polarjahres (IPY) 1882/83 sowie des Antarktischen Jahres 1901, in dem auch die deutsche Antarktisexpedition mit dem Forschungsschiff "Gauß" startet.
Die Forschungsstation der Bundesrepublik Deutschland auf dem Ekströmschelfeis in der Antarktis ist nach Georg von Neumayer benannt, siehe Neumayer-Station. Von Neumayers Großneffe Fritz Neumayer war in den 1950er Jahren Bundesminister.
*1860 in Frankenthal
+1919 in München
Professor für Psychiatrie und Neurologie. Direktor der psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg. Begründer der Anatomie der Geisteskrankheiten. Entdecker der "Nisslschen Granula" (Reservestoffkörnchen in den Hirnzellen).
Bedeutende Forschungsarbeiten
Nach Medizinstudium und Promotion im Jahre 1885 begann Nissl seine psychiatrische Ausbildung als Assistent bei Bernhard von Gudden in München, dem Leibarzt von König Ludwig II. von Bayern, mit dem v.Gudden 1886 im oder am Starnberger See umkam. Ab 1889 war Nissl Oberarzt bei Alois Alzheimer in Frankfurt, wechselte 1895 jedoch nach Heidelberg zu Emil Kraepelin an die Psychiatrische Universitätsklinik, an der er dann 23 Jahre lang tätig sein sollte.
1896 habilitierte er sich bei Kraepelin, wurde 1901 zum a.o. Professor ernannt und 1904 sein indirekter Nachfolger als Direktor der mittlerweile weltberühmt gewordenen Klinik, nachdem der zunächst berufene Karl Bonhoeffer nach wenigen Monaten die Klinikleitung wieder aufgegeben hatte. Nissls Wirken in Heidelberg zeichnete sich vor allem durch glückliche Personalentscheidungen aus, aus der die für Karl Jaspers herausragt. Krankheitsbedingt gab Nissl 1918 seinen Lehrstuhl auf und war bis zu seinem Tod noch kurz Abteilungsleiter an der von Emil Kraepelin in München gegründeten Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie, dem heutigen Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München.
Bekannt geworden ist Nissl durch seine histopathologischen Hirnstudien aufgrund der 1894 von ihm entdeckten Nissl-Schollen sowie durch die Nissl-Färbung.
Als ordentlicher Professor an der Medizinischen Fakultät Heidelberg promovierte oder habilitierte Nissl u.a. folgende bekannte Persönlichkeiten:
Karl Wilmanns: 1906 Habilitation mit einer schon unter Kraepelin begonnenen Studie: Zur Psychopathologie des Landstreichers. 1918 wurde Wilmanns Nissl's Nachfolger;
Karl Jaspers: Promotion am 8. Dezember 1908 mit seiner Dissertation über Heimweh und Verbrechen. 1913 habilitierte er sich mit Nissls Hilfe sowie der von Max Weber mit seiner bekannten, während seiner Zeit als Volontärsarzt bei Nissl erarbeiteten Allgemeinen Psychopathologie für Psychologie in der Philosophischen Fakultät, an der er 1921 in der Nachfolge von Wilhelm Windelband einen Lehrstuhl für Philosophie erhielt;
Otto Meyerhof: Promotion im Dezember 1909 mit dem III.Teil: Die Psychologie des Wahns seiner grundlagentheoretischen Beiträge zur psychologischen Theorie der Geistesstörungen. Dreizehn Jahre später erhielt Meyerhof wegen seiner bahnbrechenden Arbeiten zur Biochemie des Zellstoffwechsels den Nobelpreis für Medizin, ohne jemals seine philosophischen Interessen aufzugeben, die er als Freund des Philosophen Leonard Nelson mit seinem Kommilitonen Arthur Kronfeld teilte, den Nissl fast zur gleichen Zeit am 7. Dezember 1909 mit einem Beitrag zum Studium der Wassermannschen Reaktion und ihrer diagnostischen Anwendung in der Psychiatrie. I. Zur Methodik und Theorie der Reaktion promovierte sowie dann von 1910-1913 zunächst als Assistenz- und dann wie Jaspers als Volontärarzt beschäftigte ? 1912 erarbeitete Kronfeld an seiner Klinik die erste systematische Gesamtdarstellung und (von ihm schon so genannte) "wissenschaftstheoretische" Untersuchung der psychologischen Theorien Freud's und verwandter Anschauungen;
Hans Walter Gruhle: Habilitiation am 3. März 1913 für Psychiatrie und medizinische Psychologie mit einer Arbeit über Wahrnehmungsverfälschungen. Promoviert hatte Gruhle, der seit 5. Mai 1905 bei Nissl arbeitete, im Januar 1907 an der Universität München mit einer 1904 dort bei Emil Kraepelin begonnenen Arbeit über Ergographischen Studien.
*1861 in Frankenthal
+1942 in Berlin
Professor an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Erfinder des Fesselballons und des unstarren Luftschiffs. Gründer der Luftfahrzeuggesellschaft Berlin". Grundlegende Forschungs-arbeiten über Vogelflug und Flugwesen.
*1880 in Frankenthal
+1975 in München
Mathematikprofessor in Tübingen, Heidelberg und München. Verfasser bedeutender Werke und Lehrbücher der Mathematik, über 200 Aufsätze in in- und ausländischen Fachzeitschriften.
Er lieferte zahlreiche Beiträge zur Theorie der Differentialgleichungen und Partiellen Differentialgleichungen und hat ein Standardwerk über Kettenbrüche verfasst.
*1840 in Frankenthal
+1907 in Rottach (Tegernsee)
Königlicher Hofbildhauer und Akademieprofessor in München. Vielbeschäftigter Künstler für Ludwig II. (Herrenchiemsee, Linderhof und Neuschwanstein).
*1895 in Frankenthal
+1970 in Frankenthal
Maler, Graphiker und Bildhauer. Schuf über 1000 Werke von beträchtlichem künstlerischem Wert, u.a. den Löwen vor der Speyerer Stadthalle. Mahnmale in Bad Dürkheim, Mainz, Saarbrücken.....
Maria Pfeiffer-Stephan
* 08.04.1908 Cleve
+11.12.1978 Frankenthal
Sie studierte zunächst Musik und ließ sich in Frankenthal als Musiklehrerin nieder.. Über die Musik gelangte sie zur Malerei, wurde Kokoschka-Schülerin und entwickelte sich zur namhaften Malerin. Das künstlerische Spektrum reichte von Öl, Aquarell und Pastell bis hin zur Monotypie und Lithografie.
Ausstellungen:
1958 Ausstellung mit der Gruppe 58 im Chiemgau
1960 Universa-Haus Nürnberg
1962 Galerie Schumacher, München
1963 München
1963, 1965, 1967, 1969: Beteiligung an Ausstellungen im Haus der Kunst, München.
1965 Kollektiv-Ausstellung im BBK München; Rathaus Frankenthal
1966 Bronzemadaille der Stadt Colombes
1968 Kollektivausstellung Pavillon Botanischer Garten, München
1978 Kollektivausstellung im Rathaus Frankethal
Geb. am 8. Oktober 1937 in Passau. 1959-1964 Studium der Rechtswissenschaften; 1969-1971 Gerichtsassessor am Kammergericht Berlin; 1971-1972 Persönlicher Referent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Schütz; 1972-1974 Leiter des Persönlichen Büros des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann; 1974-1976 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe "Innenpolitische Grundsatzfragen" beim Bundesministerium des Inneren; 1976-1989 Bürgermeister der Stadt Frankenthal; 1990-1999 Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal.
Peter Popitz feierte am 8. Oktober 2017 seinen 80. Geburtstag und verstarb wenige Tage später am 13. Oktober.
Bericht von Gertrud Wetzel in „Frankenthal einst und jetzt“ 3/1976 siehe auch 3/1971
Vater Ernst Rahlson, getaufter Jude, am 16. Mai 1871 in Berlin geboren, studierte in Bonn und Freiburg Medizin, war Schiffsarzt bei der Hapag, wurde Augenarzt und ließ sich 1898 in Frankenthal nieder, wo er bis 1938 wohnte und praktizierte, bis man ihm seine Anerkennung als Arzt (Approbation) entzog.
Sein erstes Domizil war das Haus Kreplie, Speyerer Straße 50. Seine Mutter führte ihm den Haushalt. Sie war eine so jugendliche Erscheinung, dass die Frankenthaler sie zunächst für die Ehefrau des jungen Doktors hielten. Späteres Domizil der Rahlson-Familie wurde das von ihr im Jahre 1912 erbaute Haus Foltzring 15.
Ernst Rahlson war nicht nur ein tüchtiger Augenarzt, er hat in vielen Organisationen tätig gewirkt und Initiativen entfaltet. So markierte er als Student in Freiburg die ersten Wanderpfade im südlichen Schwarzwald. 25 Jahre lang war er Mitglied des D.Ö. Alpenvereins. In der Bayerischen Ärztekammer hat er mitgearbeitet. Im Frankenthaler Casino fungierte er als gewählter Buchkritiker. Als Mitglied und Förderer betätigte er sich in den Dombauvereinigungen von Köln und Mainz.
Er war Mitglied des Vereins für das Deutschtum im Ausland. Kulturelle aufgeschlossen war er über 25 Jahre Abonnent im Nationaltheater Mannheim, das ihn in seinem Jubiläumsbuch aufführt. Auch den Akademiekonzerten in Mannheim und den Konzerten des Pfalzorchesters war er ein dankbarer und treuer Zuhörer.
Bei der Reichsbahn setzte er in zähen Verhandlungen durch, dass die Zugabfahrten ab Ludwigshafen so gelegt wurden, dass die Frankenthaler die Veranstaltungen nicht vorzeitig verlassen mussten.
Die große Dominante seines Lebens war die Lieber zur Musik. Selbst ein ausgezeichneter Pianist, musizierte er leidenschaftlich gern. Mit seiner Frau gemeinsam sang er im Frankenthaler Cäcilienverein, in dem er auch wichtige Funktionen bekleidete. Und diese Liebe zur Musik zieht sich wie ein roter Faden durch die Rahlson-Generationen.
Am 1. September 1913 wurde das einzige Kinder der Rahlsons, der Sohn Erich geboren. Früheste Kindheitserinnerungen verbinden sich mit dem Ersten Weltkrieg: Fliegerangriff, der Abschuss eines feindlichen Flugzeugs durch einen deutschen Kampfflieger, die Musterung von Pferden für die Front im Foltzring, der Rückmarsch der deutschen Truppen. Auf dem Bordstein sitzend bestaunte das Kind die exotische Schar der einmarschierenden Senegalesen, Spahis, Fremdenlegionäre, hört die fremden Klänge der Clairons. Französische Einquartierung im Elternhaus und bei Großmutter Rahlson in der Gartenstraße machen die Besatzungszeit zu einem persönlichen Erlebnis. Eine glückliche Kindheit, beschützt von liebenden Eltern und Großeltern, hüllen diese Jahre in Sonnenschein.
Ihnen folgen vier Volksschuljahre, die ein gütiger Lehrer, Herr Ludwig Baier, zueiner Freude macht. Die Gymnasialzeit bringt während der Entwicklungsjahre einige Schwierigkeiten. Da sind Terrarium- und Aquariumsverein, Pfadfinderbewegung und Alpenverein, Ruderverein und Tennisclub sowie eine frühe junge Liebe, viel wichtiger als die ungeliebten Schulaufgaben. Am Frankenthaler Progymnasium sind ihm zwei Professoren eine große Stütze, die Herren Hecht und Sturm. Mit Karl Hecht stand Erich Rahlson bis zu dessen Tod in enger Verbindung.
Dann kommt Rahlson nach Ludwigshafen in die Schule. Ich erinnere mich noch gut der Unter-sekunda, in der wir gemeinsam im Humanistischen Gymnasium die Schulbank drückten, ein-en Sadisten als Klassenlehrer vor uns und die Angst vor dem drohenden Nationalsozialismus im Nacken. Schließlich besteht Erich Rahlson das staatliche Abitur mit Erfolg in Karlsruhe, aber das Dritte Reich war ausgebrochen und der Weg zur Universität versperrt. Ein groß-zügiger NS-Studentenführerermöglicht noch das Ingenieursstudium an der Mannheimer Ingenieursschule und seinen Abschluss.
Doch der Weg in die Verfolgung und Isolation hatte bereits begonnen. An die Hauswand wurde groß „Saujud“ geschmiert, die Mutter wurde krank vor Angst und Gram.
Trost in diesen Jahren gaben der kleine Freundeskreis in der „Grotte“ von Peter Wenz und das literarische Gespräch bei Karl Bechtelsheimer in seiner Buchhandlung mit dem gemüt-lichen Wohnzimmer hinter dem Laden.
Im Sommer 1938 fuhr Erich Rahlson nach kurzem Gastspiel beim 9. Pionierbataillon in Worms für drei Monate nach Amerika zu seinem Onkel. Und - Grausamkeit des
Schicksals - am 9. November 1938 fuhr er in der Nacht von Holland nach Deutschland zurück, in jener Nacht, als die Synagogen in Flammen aufgingen und nationalsozialistischer Pöbel die jüdischen Geschäfte ausplünderte undzerstörte. Dieses Fanal verhinderte die versprochene Anstellung als Ingenieur, die der eigentliche Grund seiner Rückkehr war; denn einen Halbarier oder Halbjuden einzustellen, das konnte sich keine Firma mehr leisten.
Erich Rahlson nahm Abschied von Deutschland, ging nach der „Reichskristallnacht“ den schweren Gang in die Emigration in die USA. Seine Entwurzelung, seine Trauer und Resig-nation klagen aus vielen Gedichten dieser trüben Jahre. In der Poesie versucht er, mit seinem Schicksal fertig zu werden.
Seine geliebten Eltern sollte er nicht mehr wiedersehen. Es war ein Abschied für immer. Vater Rahlson wurde 1938 die Approbation entzogen, der Kreis der Freunde und Patienten war so-wieso immer kleiner geworden. Tief verwundet zogen sich die Rahlsons in ihre Schale zurück. Nur wenige „Mutige“ fanden noch den Weg zu ihnen. Das Haus wurde verkauft – nicht ganz freiwillig. Von dem Kaufpreis in Höhe von 45 000 Reichsmark durften Dr. Rahlson nur 20 000 Reichsmark ausgezahlt werden. Das Ehepaar zog nach Heidelberg, gemeinsam mit der treuen Haushälterin Lina, mit der Erich Rahlson heute noch in Verbindung steht. Doch Frau Rahlsons Herz war gebrochen. Im Oktober 1939 raffte sie ein Herzanfall dahin.
Nun war der Jude Dr. Rahlson völlig schutzlos. Zunächst nahmen ihm die Nazis die Wohnung in der Handschuhsheimer Straße weg, und er zog in die Kußmaulstrasse. Schließlich wurde dem alten Mann auch die treue Haushälterin weggenommen, die ja arisch war und deshalb bei einem Juden nicht mehr arbeiten durfte.
Am 11. Januar 1944 wurde er in das KZ Theresienstadt deportiert und am 17. Januar 1944 dort ermordet. Vorher zwangen ihn die Schergen des Dritten Reiches, diesen Satz zu unterschreiben: „Ich bin ein Staatsfeind, und aus diesem Grund verfällt mein Vermögen dem Deutschen Reich.“
Amerika, der neue Kontinent, bettete den Neuankömmling nicht auf Rasen. In harter Arbeit musste er eine Existenz aufbauen, bis er schließlich ein eigenes Ingenieurbüro in Des Moines im Staat Iowa eröffnete. Im Firmenkopf befindet sich der Eckstein des Frankenthaler Wap-pens, Erinnerung an die verlorene Heimat.
Privat hatte Erich Rahlson das große Glück, in Amerika eine Lebensgefährtin zu finden, die ihm den Glauben an den Sinn des Lebens und die Fähigkeit zum Glücklichsein wiedergab. Rosemary Stier, Nachfahre deutscher Einwanderer aus Hannover im Jahr 1850, wurde seine Frau und Mutter dreier Kinder, der Söhne Peter und Lancesowie der Tochter Erika. Und alle, Eltern und Kinder, hochmusikalisch. Mutter Rosemary spielt Violoncello. Sie war fast 20 Jahre Cellistin im Des-Moines-Sinfonieorchester und beteiligt sich noch heute oft an Streichquartet-ten. Peter bläst Posaune und Lance spielt Bassgeige. Er studiert Musik an der Drake-Univer-sität in Des-Moines sowie an der Universität des Staates Indiana. Mein Mann erinnert sich noch gern der Stunden, wenn Erich nach gemeinsam besuchtem Sprachkurs im Mannheimer Parkhotel den einen der beiden Pianisten ablöste und nahtlos mit dem zweiten Pianisten weiterjazzte.
Erich Rahlson ist ein guter Amerikaner geworden, der stolz auf seine neue Heimat ist. Er hat heute einen großen Freundes- und Bekanntenkreis, darunter viele jüdische Auswanderer aus Deutschland. Seine Kinder sind waschechte Amerikaner und inzwischen erwachsene Men-schen. Der älteste Sohn, Peter, ist bereits verheiratet – mit einer Rumänin – und hat sein akademisches Studium in Sonderschulpädagogik und Psychologie abgeschlossen. Er ist zur-zeit mit seiner Doktorarbeit beschäftigt.
Lance gewann das begehrte „Fullbright-Stipendium“ und setzt seit September dieses Jahres sein Studium in Wien fort. Erika studiert Germanistik und steht kurz vor dem Abschluss-Examen. Danach will sie längere Zeit nach Deutschland, um ihre Sprachkenntnisse zu vervollkommenen.
Doch die Bindung an des Vaters Heimat ist in ihnen allen lebendig. Erika und Peter besuchten in Deutschland Goethe-Institute zur Erlernung der deutschen Sprache. Und wenn immer den Vater Erich Rahlson oder die Kinder der Weg nach Deutschland oder über Deutschland in andere Länder führte, war ein Besuch in Frankenthal dabei.
Jochen Riebel (* 25. März 1945 in Ober-Hilbersheim, Rheinhessen, gestorben 16. Juni 2015) war ein deutscher Politiker (CDU).
Riebel war von 1979 bis 1984 Bürgermeister von Eschborn,
von 1984 bis 1989 Oberbürgermeister von Frankenthal,
von 1990 bis 1999 Landrat des Main-Taunus-Kreises und
1999/2000 Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen.
Bis 2006 Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten in der Hessischen Staatskanzlei.
Im Jahre 2000 wurde Riebel in die Landesregierung von Hessen berufen. Dort fungierte er bis April 2003 als Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Chef der Staatskanzlei. Im April 2003 wurde er Staatsminister in der Hessischen Staatskanzlei mit der Aufgabe Bundes- und Europaangelegenheiten. Aus diesem Amt wurde Riebel durch den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch am 22. Februar 2006 mit Wirkung vom 31. März entlassen. Sein Nachfolger wurde Volker Hoff (CDU).
Riebel ist katholisch und mit Inge geb. Knetzger verheiratet. Seit 1966 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung V.K.D.St. Hasso-Rhenania Mainz im CV.
Seit 2007 ist Jochen Riebel auf dem Briefkopf der Wiesbadener Anwaltskanzlei Buschlinger, Claus & Partner vertreten.
Herr Riebel ist am 16.06.2015 verstorben.
*16.05.1804 Frankenthal
+20.07.1863 Frankenthal
Wirt und Holzhändler.
Vater: Jacob R. (1770 – 1850), Holzhändler, Stadtrat (1820 - ….) und Bürgermeister (1833 – 1834).
Mutter: Philippine Katharina, geb. Ludwig. Verh. 05.10.1825 Jakobina, geb. Kühltau. Kinder: 7.
Deutscher Aufklärer, Theolog und Litterat des 18. Jahrhunderts, geboren am 22. August 1749 zu Frankenthal in der Pfalz, † 21. März 1814 in Speyer
Aus einer reformierten Familie der Pfalz abstammend, wie es scheint Sohn eines Rectors in Frankenthal, widmete er sich dem Studium der Theologie und erwarb sich zugleich eine vielseitige allgemeine Bildung. Unter Friedrich II. kam er nach Preußen, wurde reformirter Prediger zu Friedrichswalde bei Templin in der Ukermark, 1782 Prediger an dem großen Friedrichshospital in Berlin und beschäftigte sich neben seinem Amt mit schriftstellerischen Arbeiten im Geiste der damals in Berlin herrschenden Aufklärung.
Obwohl Schoubroeck unter den Malern der so genannten Frankenthaler Malerschule derjenige ist, über dessen Oeuvre die genauesten Vorstellungen vorliegen, ist sein Leben nur rudimentär zu rekonstruieren.
Pieter Schoubroeck wurde zwischen 1570/73 in Lambrecht/Pfalz als Sohn des calvinistischen Predigers Niclaes Schoubroeck (erstmals 1566 für kurze Zeit in Frankenthal) geboren. Sein Vater, Niclaes Schoubroeck, war Theologe und spätestens ab 1566 in Frankenthal ansässig. Zusammen mit seiner Familie kehrte Pieter 1581 nach Mechelen zurück, wo er 1583 bei dem nahezu unbekannten Maler Roment Verbiest in die Lehre kam. Wo Schoubroeck die anschließenden Jahre bis zu seiner Nennung in Rom (1595) verbrachte ist unbekannt. Vermutet wurde, dass er in Frankfurt am Main gewesen sein könnte, wo mit Maarten van Valckenborch und Hendrick Steenwyck ebenfalls flämische Exilkünstler lebten, deren miniaturartig präzise Malerei auf Kupfertafeln der später von Schoubroeck verwendeten sehr ähnlich war (Krämer 1995). Ob Schoubroeck eventuell seine Ausbildung in Frankfurt fortsetzte oder im Umfeld von Valckenborch oder Steenwyck arbeitete ist unklar.
1586 finden wir seinen Vater mit Familie im benachbarten Hessheim. Er könnte also durchaus bei van Coninxloo gelernt haben, doch ist unsicher, ob er mit den Eltern nach Hessheim kam oder ob er sich gleich auf die Wanderschaft begab.
1595 reist er nach Italien. Übrigens im selben Jahr, in dem Coninxloo Frankenthal verließ. Ein Romaufenthalt ist überliefert, wo er sicher mit Arbeiten von Paul Bril und Jan Brueghel in Berührung kam. Danach hat er sich in Nürnberg aufgehalten, wo er seit 1597 in den Dokumenten auftaucht.
Erst Ende 1600 ist er (wieder?) in Frankenthal bis zu seinem Tode 1607. Verheiratet war er mit Catharina Caimox, Tochter des Kunsthändlers Cornelis Caimox, der 1581 ? 1588 in Fran-kenthal lebte und z. B. Werke van Coninxloos auf den Messen in Leipzig und Frankfurt verkaufte.Schoubroecks malte hauptsächlich phantastische Landschaften, in denen stets dem Licht eine besondere Rolle zukommt. So sind Feuersbrünste eines seiner bevorzugten Themen. Seine Kunst steht stilistisch in der Tradition Gillis van Coninxloos , doch basiert Schoubroecks Vorliebe für Details sicherlich auf seiner Kenntnis der Malerei Jan Brueghels d.Ä.
1774 erhielt Georg Friedrich Schrader das kurfürstliche Privileg, sich in Frankenthal als Glocken- und Feuerspritzengießer niederzulassen. Mit Schraders Gießereibetrieb bekam Frankenthal erstmals eine Maschinenfabrik hinzu. Der spätere Inhaber Georg Hamm und Andreas Albert, ein ehemaliger Mitarbeiter der Würzburger Schnellpressenfabrik Firma Koenig & Bauer, gründen 1861 an diesem Standort die Schnellpressenfabrik Albert & Hamm. Auf sie gehen die heutigen metallverarbeitenden Betriebe zurück.
*04.09.1810 Speyer
+ 09.07.1856 Frankenthal, Advokat.
Vater: Johann Bernhard S. (1782 - 1840), Kreisbaurat.
Mutter: Charlotte Katharina, geb. Holtzmann (1784 - 1825). Verheiratet 25.09.1836 Ernestine Augusta, geb. Fries.
Spatz war der jüngste der drei Frankenthaler Advokaten, die in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts zu führenden Persönlichkeiten der liberalen Bewegung in der Pfalz heranwuchsen. Er stammte aus Speyer und studierte von 1828 bis 1832 in München und Heidelberg Jura. 1836 ließ er sich als Advokat in Frankenthal nieder und heiratete die aus einer liberalen Grünstadter Familie stammende Ernestine Augusta Fries, deren Vater Friedensrichter in Grünstadt war und deren Bruder 1849 Mitglied der revolutionären Provisorischen Regierung der Pfalz werden sollte.
* 09.09.1798 Odernheim/Glan
+ 10.01.1869 Frankenthal, Advokat
Vater: Franz Stockinger, Schultheiß.
Mutter: Maria Margaretha, geb. Kuß. Verh. Margaretha, geb. Lippert. Kinder: 5.
Geb. am 24. August 1881 in Amberg; Studium der Rechtswissenschaften; 1910-1912 Staatsanwalt beim Landgericht Augsburg; 1912-1921 Bürgermeister der Stadt Landsberg am Lech; 1921-1933 Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal; 1934-1943 Rechtsanwalt in München; 1944-1945 Leiter der Feststellungsbehörde der Stadt Frankenthal; 1945 erneut Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal; 1946-1947 erneut Leiter der Feststellungsbehörde und der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Frankenthal; 1947-1950 Rechtsanwalt in Frankenthal; 1948-1950 Mitglied des Stadtrates Frankenthal, Fraktionsvorsitzender der CDU; gest. am 5. Juni 1950 in München.
* 5. September 1820 in Frankenthal
+1. Juni 1901 in Wiesbaden.
Deutscher Komponist.
Vierling studierte Musik bei Rinck in Darmstadt und bei Marx in Berlin. 1847 wurde er Organist in Frankfurt an der Oder, später auch Leiter der dortigen Singakademie und 1852 der Liedertafel in Mainz.
Vierling gründete 1853 in Berlin den Bach-Verein und wurde 1859 Musikdirektor, später Professor und Senatsmitglied der königlichen Akademie der Künste in Berlin.
Seine Kompositionen an seinen klassischen Vorgängern, besitzen jedoch eine zeitge-nössische moderne Auffassung. Vierling schrieb Lieder, Gesangskompositionen für ge-mischten Chor mit und ohne Begleitung. Neben Klavier- und Orgelwerken schuf er Ouver-türen und eine Sinfonie.
Georg Vierling starb am 1. Juni 1901 in Wiesbaden.
* 30. Mai 1623 in Lille
† 28. August, begraben am 2. September 1677 in Amsterdam), war ein niederländischer Maler und gilt als erster professioneller Schabkunstradierer.
Wallerant Vaillant wurde 1623 als ältester von fünf Söhnen eines Kaufmanns in Lille im heutigen Französisch-Flandern geboren. Er ließ sich bei Erasmus Quellinus (1607-1678) in Antwerpen zum Porträtmaler ausbilden. Nach seiner Ausbildung arbeitete er als Maler in Frankfurt am Main, Heidelberg, Paris und in Berlin, wo er unter anderem den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm und seine Gemahlin Luise Henriette von Oranien porträtierte.
Seine künstlerische Bedeutung liegt weniger in seinen Gemälden als in seinen etwa 200 Mezzotinto-Radierungen. Diese damals neuartige Schabkunsttechnik erlernte er 1658 von Prinz Ruprecht von der Pfalz welchen er während seines Aufenthaltes in Frankfurt begeg-nete und der schon seit einiger Zeit daran experimentierte. Aus Arbeiten David Teniers, und Gerard ter Borchs sowie durch eigene Entwürfe verbesserte er diese äußerst aufwendige Technik. Unter Vaillants Brüdern und Halbbrüdern waren auch mehrere Künstler vertreten gewesen, Jacques (1625–1691), Jean (1627–1668+), Bernard (1632–1698), und Andries (1655–1693) die vorwiegend als Porträtmaler und Grafiker tätig und Schüler von ihm waren. Ab 1659 lebte er für fünf Jahre in Paris. Anschließend ließ er sich in Amsterdam nieder, wo er auch 1677 verstarb.
Geb. am 25. Mai 1955 in Wittlich. 1976-1980 Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre in Baden-Württemberg; 1981 – 1984 Erste juristische Staatsprüfung und Referendarzeit in Bad-Württemberg; 1985 Zweite juristische Staatsprüfung in Baden-Württemberg; 1985 – 1996 Richter am Verwaltungsgericht in Neustadt; 1996 – 1999 Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht in Neustadt; 1990 und 1994 Abordnungen an das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz; 2004 Wahl in den Bezirkstag Pfalz und wenig später Wahl zum Vorsitzenden des Bezirkstages Pfalz; 2009 erneute Wahl in den Bezirkstag Pfalz und kurz darauf erneute Wahl zum Vorsitzenden des Bezirkstages Pfalz; 1999 – 2015 Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal
*18.05.1789 in Hanau
+08.05.1853 in Frankenthal, Advokat
Vater: Johann Karl W. (1758 - 1845), Konrektor.
Mutter: Sophie Magdalena Dorothea, geb. Kritter (1763 ? 1834). Verheiratet 21.03.1820 Elisabeth Josephine, geb. Schlemmer, Tochter des Mainzer Jakobiners und späteren Speyerer Regierungsrates Joseph Schl. Kinder: 6, darunter der Maler Karl Caesar W. (1825 - 1886). Ihr Schwager: Dr. Philipp, Mitglied der prov. Regierung.
Willich, Cäsar, Maler, wurde im J. 1825 in Frankenthal in der Rheinpfalz als Sohn des Advocaten Friedrich Justus Willich geboren, der eine Zeit lang als liberales Mitglied der bairischen Kammer der Abgeordneten eine politische Rolle spielte. W. zeigte schon als Kind Neigung und Begabung für die Kunst und war in der glücklichen Lage, bereits in seiner Gymnasialzeit in seiner Vaterstadt und später in Hanau etwas für seine künstlerische Ausbildung thun zu können. Im J. 1843 siedelte er nach Berlin über und wurde unter Jakob Schlesinger’s Anleitung Schüler der dortigen Akademie. In München, wohin er sich im J. 1846 wandte, wurde er zunächst Schüler Karl Schorn’s und später Schwind’s, sah sich aber infolge der politischen Wirren des Jahres 1848 genöthigt, seine Zuflucht in der Schweiz zu suchen. Er lebte hier mit einer Anzahl Gesinnungsgenossen bis zum Jahre 1849 und begab sich im folgenden Jahre nach Antwerpen, wo er Schüler Gallait’s wurde und sein erstes selbständiges Bild: „Ein geistliches Gericht zur Zeit der Hexenprocesse“ malte. Mitte der fünfziger Jahre siedelte er nach Paris über, wohin ihn der Ruhm Couture’s und seiner Schule zog. Er lebte damals in sehr angenehmer Gesellschaft, da Künstler wie Feuerbach, Henneberg und Spangenberg zu seinen Freunden zählten. Nach dreijährigem Aufenthalt in Paris trieb es ihn im J. 1858 nach Italien, das er zuerst eine Zeit lang bereiste, bis er sich für längere Dauer in Rom niederließ, wo er sich namentlich mit Porträtstudien befaßte. Durch seinen Freund Wesendonk erhielt er den Auftrag, das Bildniß Richard Wagner’s zu malen. Er begab sich deshalb nach Biebrich, wo sich Wagner damals aufhielt, und entschloß sich um dieselbe Zeit, im J. 1861 seinen bleibenden Wohnsitz nach München zu verlegen. Hier beschäftigte er sich vorzugsweise mit dem Studium des Nackten [278] und dem Porträtiren. Seit dem Jahre 1869 verheirathet, lebte er in behaglichen Verhältnissen und betheiligte sich lebhaft an dem gesellschaftlichen und künstlerischen Treiben der bairischen Hauptstadt. Er starb infolge eines Herzleidens zu München am 15. Juli 1886.
Geb. am 21. Juli 1907 in Lichtenstein/Sachsen; Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, 1935-1940 Anwalts- und Notariatsvertreter; 1940-1942 Assessor und 1942-1945 Rechtsrat der Stadt Wurzen; 1945-1947 selbständiger Rechtsberater in Wurzen; 1947-1950 Volontär und dann Angestellter einer Schuhfabrik in Thaleischweiler; 1950-1951 Prokurist bei der Heimstätte Neustadt/Weinstraße; 1951-1956 Rechtsrat der Stadt Frankenthal; 1956-1964 Bürgermeister der Stadt Frankenthal; 1964-1972 Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal; gest. am 11. Oktober 1997 in Frankenthal.
Geb. am 14. Dezember 1884 in Bad Bergzabern; 1907-1922 Sekretariatsassistent, Gerichtsassistent und Obersekretär bei den Amtsgerichten Ludwigshafen, Kaiserslautern und Kusel; 1922-1933 Inspektor beim Amtsgericht Frankenthal; 1924-1929, Mitglied im Stadtrat Frankenthal; 1928-1933 Mitglied im Bezirkstag der Pfalz; 1933 Verhaftung; 1933-1936 arbeitslos; 1936-1945 Kaufmännischer Angestellter, Geschäftsführer und Prokurist bei verschiedenen Firmen in Frankenthal; 1940 erneute Verhaftung und acht Monate Haft wegen Vergehens gegen das so genannte Heimtückegesetz; 1945-1949 erst Präsidialdirektor, dann Provinzialdirektor beim Oberregierungspräsidium Neustadt/Weinstraße; 1946-1948 erneut Mitglied im Stadtrat Frankenthal; 1946-1947 ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal; gest. am 23. März 1951 in Frankenthal.