Das Philantropin für Frauenzimmer protestantischer Religion
Anfang 1780 erfolgte durch ein kurfürstliches Privileg und mit der Unterstützung Joseph Fontanesis die Gründung des „Philanthropin für Frauenzimmer protestantischer Religion“, einer höheren Bildungsanstalt für junge protestantische Mädchen aus allen Teilen Deutschlands und des Auslands. Sie orientierte sich an den reformpädagogischen Grundsätzen des Philanthropismus nach Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) und der Aufklärung. Selbstständiges Denken und religiöse Toleranz waren wichtige Grundgedanken. Vorbild war eine ähnliche Einrichtung in Dessau, die 1774 als erste ihrer Art gegründet wurde. Das war insofern sehr fortschrittlich, da Mädchen im 18. Jahrhundert nur selten eine höhere Schulbildung erhielten. Damit war sie Deutschlands erste staatliche Höhere Töchterschule und der Vorläufer des heutigen Karolinen-Gymnasiums. Sie hatte einen großen Einfluss auf die Geschichte und Entwicklung der Mädchenbildung.
Insbesondere Fontanesi war nach Kräften bemüht, die besten Lehrkräfte für die Schule zu gewinnen.