Das Wormser und das Speyerer Tor (1770 - 1773)
Carl Theodor als Bauherr
Wer Frankenthal durch das Wormser oder das Speyerer Tor betritt, wird unmittelbar auf Carl Theodor stoßen, denn die heutige Gestalt der beiden Stadttore ist ihm zu verdanken.
Im 17. Jahrhundert war Frankenthal eine Festungsstadt gewesen und hatte zwei große Kriege überstanden. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689-1699) war sie obendrein völlig zerstört und die Festung abgetragen worden. Der Vorgänger Carl Theodors, Carl Philipp (1661-1742), hatte schon einiges in Sachen Wiederaufbau geleistet und unter anderem eine einfache Stadtmauer errichten lassen, die jedoch nicht vollendet wurde und an einigen Stellen einsturzgefährdet war.
Der Ausbau und die Vervollkommnung der Befestigung war dann die Aufgabe Carl Theodors, doch die „popeligen Carl-Philipp-Tore“, wie er sich ausdrückte, ließ er abreißen. Ab 1770 wurden dann zwei anspruchsvollere Stadttore im Barockstil errichtet, die mehr repräsentativen Zwecken als der Befestigung dienten. Der Architekt war Nikolas de Pigage (1723-1796) aus Mannheim, der sich bereits mehrfach ausgezeichnet und das Vertrauen des Fürsten erworben hatte. Das Wormser Tor wurde 1770-72 ausgeführt, das Speyerer Tor 1772-73. Bei beiden Toren handelt es sich um einen triumphbogenartigen Sandsteinquaderbau.