Der Kanalhafen und der Frankenthaler Kanal
Der Bau eines Hafens mit einem Verbindungskanal zum nahen Oberrhein diente wirtschaftlichen Zwecken und war ein sehr ehrgeiziges Projekt Kurfürst Carl Theodors, das fast zehn Jahre in Anspruch nahm. Im Laufe des Mittelalters hatte sich der Rhein um etwa 4 km nach Osten verschoben, was den Handel für Frankenthal erschwerte. Bereits im 16. Jahrhundert unter dem Pfalzgrafen Johann Casimir (1543-1592) gab es erste Pläne für den Bau einer Verbindungsstraße von Frankenthal zum Rhein. Die Bauarbeiten wurden durch die kriegerischen Wirren im 17. Jahrhundert allerdings stark beeinträchtigt und schließlich eingestellt. Erst im Zuge der Industrialisierung der Kurpfalz griff Joseph Fontanesi diese Pläne wieder auf.
Ein Hafenbecken wurde im Osten der Altstadt unmittelbar außerhalb der alten Stadtmauer angelegt. Der Kanal erstreckte sich von Westen nach Osten und folgte der Abflusslinie des Fuchsbaches, der ins Hafenbecken eingeleitet wurde. Auch die Isenach wurde etwa 900 m östlich über einen eigens ausgehobenen Graben in den Kanal eingeleitet. Er hatte eine Länge von 4467 Metern, eine Breite von 8-19 Metern und eine Tiefe von 2 Metern.