Die Woll- und Tuchmanufaktur
Das Wollgewerbe war bereits in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts bis nach dem Dreißigjährigen Krieg in Frankenthal stark vertreten gewesen, aber im Pfälzischen Erbfolgekrieg zum Erliegen gekommen. Carl Theodor war bemüht, diesen Wirtschaftszweig wiederzubeleben und versprach 1742 in den Stadtprivilegien eine Walk- und Mangmühle. Das ehemalige Lazarett wurde für eine (Wollen-) Zeugfabrik zur Verfügung gestellt.
Die Manufaktur schwächelte jedoch, was auch durch den anfangs ständigen Wechsel der Betreiber bedingt war. Carl Theodor musste sie schließlich übernehmen und innerhalb von 14 Monaten fast 24 600 Gulden in sie investieren.
Am 1. März 1770 wurde sie dem Neustadter Kaufmann Johann Jakob Speyerer und zwei weiteren Gewerkschaftern übertragen. 1771 waren 6 Meister, 41 Gesellen, 32 Frauen und 50 Kinder in der Fabrik beschäftigt, außerdem 124 Spinnerinnen innerhalb der Stadt. 1775 betrug die Anzahl der Beschäftigten mit Familie 639 Personen. Am 20. März 1777 übertrug Carl Theodor die Fabrik an die neue private Gesellschaft „Kurfürstliche Wollenzeug- und Tuchmanufaktur Speyerer & Co“. Auch die von Daniel Bechtel 1760 gegründete Tuchmanufaktur wurde an die neue Gesellschaft übergeben.