Frankenthal als "Fabriquenstadt" und industrielles Zentrum der Kurfpalz
Carl Theodor als Förderer der Wirtschaft
Noch bedeutender als die baulichen Leistungen Carl Theodors waren seine Leistungen in der Wirtschaft und hier hat gerade Frankenthal diesem Kurfürsten unheimlich viel zu verdanken.
Nach den Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689-1697) waren der Wiederaufbau der Kurpfalz und das Anwerben von Einwohnern eine der wichtigsten Aufgaben des Landesherrn. Carl Theodor setzte die Politik seiner Vorgänger fort und unter seiner Herrschaft verwandelte sich Frankenthal von einer „armen Stadt“, die „noch in ihren Ruinen lag“, schrittweise in eine „Fabriquenstadt“. Dies geschah durch die Gründung und Ansiedlung von über zwanzig Manufakturen, die in erster Linie die für die Hofhaltung benötigten Produkte herstellen sollten.
Darunter befanden sich u.a. eine Woll- und Tuchmanufaktur (1760), eine Seidenmanufaktur (1765), eine Dosen- und Etuifabrik (1760), eine Tabakmanufaktur (1763), eine Puder- und Stärkefabrik (1771) und sogar eine Spielkartenfabrik (1771).
Am bedeutendsten und bekanntesten war aber die Porzellanmanufaktur (1755), in der das berühmte „weiße Gold aus Frankenthal“ hergestellt wurde.