Carl Theodor - Kurfürst von der Pfalz
Carl Theodor stammte aus der Wittelsbachischen Linie von Pfalz-Sulzbach und wurde am 10. Dezember 1724 in Drogenbusch bei Brüssel geboren. 2024 jährt sich sein Geburtstag somit zum 300. Mal, sein Todestag zum 225. Mal, was Anlass für zahlreiche Jubiläumsfeiern und Tagungen sein wird.
Nach dem frühen Tod seiner Eltern übernahm sein Onkel, der damalige Kurfürst Carl Philipp (1661-1742), die Vormundschaft. Da der Kurfürst selbst keine erbberechtigten Kinder hatte, erzog er Carl Theodor zu seinem Nachfolger und verheiratete ihn mit seiner Enkelin Elisabeth Augusta. Mit seinem Tod am 31. Dezember 1742 wurde Carl Theodor zum letzten Pfalzgrafen und Kurfürsten von der Pfalz ernannt.
Seine Regierungszeit währte über 50 Jahre, von 1742 bis 1799, und prägte die kulturelle, ökonomische und infrastrukturelle Entwicklung des süddeutschen Raumes. Sein großes Interesse an Kunst, Kultur, Musik und Wissenschaften bescherte der Kurpfalz nach einem Jahrhundert des Krieges und der Zerstörung eine lange ersehnte Ruhe- und Blütezeit. Er gründete die Mannheimer Schule, die Kurpfälzische Mannheimer Akademie der Wissenschaften, sammelte Gemälde und Kupferstiche, richtete ein Naturalienkabinett und eine Hofbibliothek ein. Auch als Bauherr hat Carl Theodor sich einen Namen gemacht. Er hat den Umbau des Schlosses in Mannheim beendet, 1781 in Heidelberg das Karlstor und 1788 die Alte Brücke errichten lassen. Den berühmten Schlossgarten von Schwetzingen, den er sehr gerne für ausgiebige Spaziergänge nutzte, ließ er erweitern.