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15 Stephan-Cosacchi-Platz

15. Stephan-Cosacchi-Platz

Der nach dem ungarischen Komponisten, Musikpädagogen und Musikwissenschaftler Stephan Cosacchi (eigentlich Dr. István Kozáky) benannte Platz liegt südlich des Speyerer Tors, auf dem Gelände der ehemaligen Frankenthaler Zuckerfabrik. Stephan Cosacchi wurde 1903 in Budapest geboren, lebte und wirkte von 1959 bis zu seinem Tod 1986 in Frankenthal. Mehr als 150 musikalische Werke gehen auf ihn zurück. In dem verbliebenen Verwaltungsgebäude der Zuckerfabrik befinden sich heute die städtische Musikschule, die Volkshochschule sowie, im ehemaligen Pförtnerhaus, das Kinder- und Jugendbüro. Das gegenüberliegende Congressforum Frankenthal bietet ein abwechslungsreiches Veranstaltungs- und Kulturprogramm

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Stephan-Cosacchi-Platz










 

Die Frankenthaler Zuckerfabrik

Die „Zucker“, wie die Fabrik vor allem von den Werksangehörigen genannt wurde, war 1843 von den Brüdern Karcher nach der Gründung 1838 in Kaiserslautern nach Frankenthal verlegt worden. Damit lag die Fabrik günstiger bei den Rübenfeldern und konnte sich eines wenige Jahre zuvor wieder hergerichteten Kanals zum Rhein bedienen. Mit ihrem Bedarf an Kesseln, Siedeeinrichtungen und anderen Maschinen begünstigte sie die Ansiedlung weiterer Industriebetriebe.

1873 wurde der Familienbetrieb, Frankenthaler Zuckerfabrik, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im selben Jahr trat mit nicht ganz 27 Jahren der Kaufmann Friedrich Christoph Fanck in die gerade mal 100 Leute zählende Zuckerfabrik ein, die etwas über 3000 Tonnen Zucker pro Jahr herstellte. Als er 1906 starb, waren es in der Kampagne (also der Zeit der Zuckerrübenernte) über 1200 Arbeiter und die Zuckerproduktion auf 76.000 Tonnen gestiegen. Das Frankenthaler Unternehmen war zur größten Zuckerfabrik Deutschlands geworden. Fanck hatte daran einen maßgeblichen Anteil. Daher vertraute man ihm nach dem Tode Philipp Karchers 1894 die Leitung des Unternehmens als Direktor an. 1898 erhielt Fanck den Titel „königlich bayerischer Kommerzienrat“ und gehörte zu den einflussreichsten Leuten der Stadt, stand er doch einer Einrichtung vor, die über tausend Arbeiter aus Stadt und Umland Lohn und Brot gab. Bei etwa 17.000 Einwohnern war das schon eine enorme Zahl.

Doch schon unter Philipp Karcher hatte die Fabrik für die damalige Zeit vorbildliche soziale Einrichtungen vorzuweisen: Krankenkasse, Altersfürsorge, Witwen- und Waisenkasse und eine Sparkasse sorgten für eine finanzielle Absicherung der Werksangehörigen, die auch in einem "Konsum" vergünstigt einkaufen konnten. Fast zweihundert Familien wohnten in werkseigenen Wohnungen und ein betriebseigener Kindergarten war vorhanden.

Um 1900 galt die Frankenthaler Zuckerfabrik als größter Zuckerproduzent Deutschlands. 

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Inflation von 1923 kam es zu einem umfassenden Wandel, der 1926 zum Zusammenschluss der süddeutschen Zuckerfabriken zur Süddeutschen Zucker AG führte, mit neuem Sitz in Mannheim. Erster Aufsichtsratsvorsitzender wurde der vormalige Chef der Frankenthaler Zuckerfabrik Albert Zapf. Der Zusammenschluss war die Grundsteinlegung für die heutige Südzucker AG, dem aktuell größten Zuckerproduzenten Europas.

Nach der Zerstörung eines Großteils der Zuckerfabrik in der Bombennacht vom 23. September 1943 wurde die Produktion nicht wieder aufgenommen. Nutzbare Gebäude dienten der Lagerung oder wurden an andere Firmen verpachtet. Die sieben Schornsteine, jahrzehntelang Wahrzeichen der Stadt, wurden 1954 gesprengt. In den 1980er Jahren entstand auf dem Werksgelände eine Wohnsiedlung. 


Postkarte Zuckerfabrik
Postkarte aus dem Erkenbert-Museum; das Motiv zeigt die ehemalige Frankenthaler Zuckerfabrik und ihre charakteristischen Schornsteine

 

Congressforum Frankenthal
Büste des ehemaligen Zuckerfabrik Direktors Philipp Karcher 

 

Musikschule Frankenthal
Städtische Musikschule im Verwaltungsgebäude der Zuckerfabrik

 

Kinder- und Jugendbüro
Kinder- und Jugendbüro im Pförtnerhaus der Zuckerfabrik

 

Congressforum Frankenthal

Congressforum Frankenthal

Das  Congressforum Frankenthal stammt von dem berühmten Münchner Architekten Freiherr von Branca und wurde 1991 als Stadthalle eröffnet. Auf einer Gesamtfläche von 3500 m² findet ein abwechslungsreiches Veranstaltungs- und Kulturprogramm statt. 

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