Frankenthal

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7 Rathaus

7. Rathaus

Zusammen mit den beiden Innenstadtkirchen und der Erkenbertruine, prägt das Rathaus mit seinen markanten Arkaden das Bild des Rathausplatzes. Der Grundstein für den Gebäudekomplex wurde am 29. Oktober 1952 gelegt - dem 375. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte. Seit der Einweihung am 9. Mai 1954, dient das nach Plänen des Stadtbaudirektors Julius Beier errichtete Gebäude als Sitz der Stadtverwaltung. 

Die Dauerausstellung "Frankenthal. Eine Zeitreise." im 1. OG des Rathauses, gewährt Besuchern einen Einblick in die Frankenthaler Stadtgeschichte. Die Ausstellung reicht von Mammutknochen, die bei der Erweiterung des Frankenthaler Strandbades gefunden worden sind, über das berühmte Frankenthaler Porzellan bis hin zu einem kompletten Satz Frankenthaler Strohhutbuttons und vielem mehr.

 ZUR AUSSTELLUNG

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Frankenthal bei Nacht











 

Die Geschichte der Frankenthaler Rathäuser

Auch vor der Fertigstellung des Rathausgebäudes tagte der Rat in Frankenthal, insgesamt sogar in fünf verschiedenen "Rathäusern". Der häufige Wechsel der Verwaltungsgebäude resultierte aus der ereignisreichen Stadtgeschichte und den wiederkehrenden Zerstörungen durch Kriege und Belagerungen. 

Das erste Rathaus befand sich nur wenige Meter vom jetzigen Verwaltungsgebäude entfernt und bestand aus Räumlichkeiten im Kreuzgang der ehemaligen Stiftsanlage, die 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg niedergebrannt wurde. 

Ab 1704 fanden die Ratssitzungen in einem bescheidenen Gebäude in der Bahnhofstraße, auf Höhe der heutigen Hypovereinsbank, statt. Auch diese Unterbringung war nur von kurzer Dauer, denn bereits 1707 stellte man die Räume der katholischen Kirchengemeinde zur Verfügung. 

In den darauffolgenden Jahren tagte der Rat in eher provisorischen Unterkünften, teils sogar in Privaträumen. Erst im Jahr 1753 erwarb die kurpfälzische Regierung das stattliche Privathaus Fabritius, welches Anfang des 18. Jahrhunderts an der Stelle des ersten Rathauses im Kreuzgang errichtet worden war. Nach Abschluss des umfangreichen Umbaus, fand die Stadtverwaltung in der Zeit von 1756 bis 1816 hier ihr Domizil.

Im Jahr 1816 fiel Frankenthal an das Königreich Bayern, das Rathausgebäude wurde zum Sitz einer der vier bayerischen Kreisdirektionen ernannt. Bis 1890 residierte die Verwaltung im ehemaligen Philantropin in der Karolinenstraße, aus dem das Karolinengymnasium hervorging. 

In der Bombennacht von 1943 wurde das Rathausgebäude, wie fast die gesamte Stadt, dem Erdboden gleich gemacht. Aus den Trümmern des herrschaftlichen Bauwerks konnten nur Bruchstücke geborgen werden. Hierzu zählt unter anderem die Rokokokartusche mit dem Lob auf Kurfürst Carl Theodor, die sich nun unter dem Treppenaufgang im Erdgeschoß befindet. 


Rathaus

Fassadenkunst von Walther Perron

Besonders sehenswert sind die Verzierungen an der Fassade des Rathauserkers. Die sogenannten Sgraffiti – eine historische Putztechnik zur Herstellung von Fassadendekorationen – sind Werke des Frankenthaler Künstlers Walther Perron (1895 – 1970). Sie zeigen unter anderem die Entwicklung des einstigen Fischerdörfchens Franconodal bis zum Zeitalter der Industrialisierung sowie den Lauf des Lebens von der Wiege bis zur Bahre.  

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