Oratorium "Annes Passion" von Evgeni Orkin
Unser Kollege Evgeni Orkin hat die weltberühmten Tagebücher des jüdischen Mädchens in einem Oratorium vertont, das am 30. Januar 2025 in der voll besetzten Tübinger Stiftskirche uraufgeführt wurde. Anlass war der 80. Todestag Anne Franks.
Der Akademische Chor der Universität Tübingen hat zusammen mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Philipp Amelung das Werk zur Uraufführung gebracht.
Gekonnt hat sich der Komponist in Anne Franks Schicksal eingefühlt und mit seinem Oratorium nach Texten aus ihrem Tagebuch ein zutiefst beeindruckendes Werk geschaffen. Erschütternd und bestürzend und in Zeiten des wieder steigenden Antisemitismus von bedrückender Aktualität. Vor 80 Jahren, im Februar 1945, starb Anne Frank im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen.
Ihre Tagebücher bilden die Grundlage für das Werk, erzählt der Komponist im Gespräch mit SWR Kultur. Anne Franks Geschichte in Form eines Oratoriums zu erzählen, war Evgeni Orkin wichtig. Er hat sich dabei an den Oratorien von J.S. Bach orientiert, sein konkretes Vorbild allerdings in den Oratorien von Mendelssohn gefunden.
In erster Linie möchte er an das Schicksal von Anne Frank und ihrer Familie, aber auch an alle Menschen erinnern, die den Holocaust in Angst erleben mussten. Musik, so der Komponist, treffe direkt die Gemüter der Menschen.
Das Konzert der Uraufführung ist auf -YouTube abrufbar.
Evgeni Orkin lehrt an der Musikschule Frankenthal Klarinette und Saxofon und ist Fachbereichsleiter für den Holzfachbereich.
Über den Komponisten
1977 in Lemberg (Ukraine) geboren, studierte Evgeni Orkin zunächst an der Nationalen Musikakademie in Kiew Klarinette bei I. Pendischuk und Komposition bei Jewhen Stankowytsch. Weitere Studien folgten an den Musikhochschulen in Utrecht und Mannheim in den Fächern Klarinette.
Mehr unter https://www.evgeniorkin.de/