Der Student Georg Adam Hillgärtner, am 24. März 1822 geboren, gehörte zu den wichtigsten Anhängern der revolutionären Bewegung von 1848/49 in Frankenthal. Er war Mitglied im Frankenthaler Volksverein und im radikaleren Demokratischen Verein und arbeitete als Redakteur beim "Volksvereinsblatt", dem offiziellen Organ des Vereins, mit. Nach Ausbruch der Reichsverfassungskampagne wurde Hillgärtner in den Kantonalausschuss des Kantons Frankenthal gewählt und zum Zivilkommissar ernannt. Er war außerdem Offizier der revolutionären Volkswehr. Nach dem Zusammenbruch der Revolution ging er wie zahlreiche andere Anhänger der Reichsverfassungskampagne aus Furcht vor den Repressionen der bayerischen Regierung ins Exil. Wenige Stunden vor dem Einmarsch der preußischen Truppen in Frankenthal am 13. Juni 1849 floh er nach Baden und emigrierte von dort gemeinsam mit seinem Vater in die Schweiz. Im Winter 1851 übersiedelte er nach London, wo er Mitglied des "Deutschen Emigrationsvereins" wurde, der für eine neue Revolution in Deutschland agitierte. 1852 wanderte Hillgärtner in die Vereinigten Staaten aus, wo er sich in St. Louis niederließ und als Redakteur der "Illinois-Staatszeitung" und später als Herausgeber der "Westlichen Post" und der "Neuen Zeit" seinen Lebensunterhalt verdiente. Hillgärtner starb am 23. Oktober 1865 als angesehener Mann.
Bislang waren keine Abbildungen des Revolutionärs und Demokraten bekannt. Vor einigen Wochen meldete sich aber eine Nachfahrin Hillgärtners aus den USA beim Stadtarchiv und bat um Informationen über ihren Urururgroßvater. Eine Nachfrage ergab, dass sie im Besitz von zwei Bildern Hillgärtners war, die sie dem Stadtarchiv auch gerne zur Verfügung stellte.