Zunächst werden 25 Bäume entlang des Spazierwegs am Rhein gefällt, der Rest der Reihe (weitere 50 Bäume) sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Hintergrund ist, dass die Bäume überaltert und von Pilzen befallen sind. Damit steigt das Risiko von Astbruch bzw. dem Umstürzen ganzer Bäume - und damit die Gefahr für Spaziergänger und die Schifffahrt auf dem Rhein.
Hintergrund
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden entlang des Rheins zahlreiche Kulturpappeln (Kreuzungen von einheimischer Schwarzpappel und nordamerikanischen Pappelarten) gepflanzt. Sie prägen bis heute das Landschaftsbild entlang des Rheins. Der Wald gehört dem Land Rheinland- Pfalz.
Kulturpappeln wachsen für Baumverhältnisse sehr schnell und werden in wenigen Jahrzehnten sehr stark und hoch. Allerdings beginnt der Absterbeprozess, die Zerfallsphase der Bäume, auch schon recht früh. Etwa ab dem Alter von 50 Jahren beginnen Pappeln durch Pilzbefall zu faulen. Die Zerfallsphase kann mehrere Jahrzehnte andauern, bis die Bäume gestorben sind.
Gerade in die Phase sind die Bäume für Pilze, Insekten, Fledermäuse und Vogelarten sehr wertvoll. Allerdings für Menschen auch extrem gefährlich. Aus alten Pappeln können sich selbst bei geringen Windgeschwindigkeiten starke Äste lösen. Wenn ein solcher Ast aus bis zu 30 Meter Höhe zu Boden fällt, gefährdet er Menschenleben.
Zudem sind Bäume und Äste, die in die Wasserstraße Rhein fallen, für den Schiffsverkehr hoch gefährlich. Man mag sich gar nicht vorstellen, was durch eine Havarie durch einen solchen Ast mit einem Tankschiff auf dem Rhein alles passieren könnte.
Biotop und Nachpflanzungen
Der Stadt Frankenthal und dem Forstamt liegen Naturschutz sehr am Herzen. Daher wird eine weitere Baumreihe, die nicht im Gefahrenbereich des Weges liegt, als Biotopbaumgruppe festgelegt. Solche Gruppen werden dauerhaft mit einer weißen wellenförmigen Markierung versehen. Hier dürfen die Bäume bis zum Ende ihres Lebens stehen bleiben, werden nicht genutzt und dem Artenschutz für zahlreiche Pilze, Insekten, Fledermäuse und Vögel dienen.
Entlang des Spazierweges sollen neue Bäume gepflanzt werden Wildbeeren- oder Wildapfelbäume – Hartholz, das widerstandsfähiger ist als die weichere Pappel.
Forstrevierleiter Georg Spang: "Solche Baumfällungsarbeiten gehören nicht zu unserer Lieblingsbeschäftigung. Aber zum Schutze der Menschen und der Wasserstraße muss es in diesem Falle sein."
Die Arbeiten werden voraussichtlich etwa eine Woche dauern. In dieser Zeit sind die betroffenen Wege für den Besucherverkehr gesperrt. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Wege unverzüglich wieder freigegeben.
Die Stadt Frankenthal und das Forstamt Pfälzer Rheinauen bedanken sich vorab für das Verständnis.