Der Bürgerempfang der Stadt Frankenthal findet am Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr im Großen Saal des CongressForums statt. Er steht ganz im Zeichen des Jubiläumsjahrs, denn der Titel der diesjährigeren Festrede lautet passend: ‚Vom „Recht auf Stadt“ zu „We gotta right to party“ – Städtische Jubiläumskultur in Frankenthal und anderswo‘. Herr Prof. Dr. Hiram Kümper, von der Universität Mannheim, stellt in seinem Vortrag die Stadt, als europäisches Erfolgsmodell und die städtische Jubiläumskultur, in den Vordergrund. Denn wenn es darum geht, sich anlässlich „runder Geburtstage“ selbst in Szene zu setzen, gehen Städte ganz unterschiedliche Wege. Dabei ist eine der spannendsten Fragen, neben vielen anderen, was wird erinnert und was lieber verschwiegen?
Der festliche Abend wird musikalisch umrahmt vom Sinfonischen Blasorchester der Städtischen Musikschule, welches dieses Jahr auf 250 Jahre Musik in Frankenthal zurückblickt.
Alle sind eingeladen gemeinsam 1250 Jahre Frankenthal (Pfalz) zu feiern. Der Eintritt ist frei. Eintrittskarten sind ab 13. Oktober beim Info-Schalter im Rathaus, Rathausplatz 2-7, erhältlich und dienen der besseren Planbarkeit. Spontan Entschlossene sind am 28. Oktober ebenso willkommen. Nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit des persönlichen Austausches bei einem gemeinsamen Umtrunk.
Das diesjährige Programm finden Sie hier.
Mehr zum Bürgerempfang
Der Bürgerempfang ist ein wichtiges Element der politischen Kultur in Frankenthal. Er erinnert an die Verleihung der Stadtrechte durch Pfalzgraf Johann Casimir am 29. Oktober 1577 und dient der Besinnung auf die reiche Tradition der Stadt. Den Bürgerinnen und Bürgern bietet er Gelegenheit, miteinander und mit den Vertretern der verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Gruppen der Stadt ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und aktuelle Ereignisse zu diskutieren.
Das Jubiläumsjahr 1250-Jahre in 2022
Offiziell eröffnet wurde das Jubiläumsjahr am 8. Mai mit einer festlichen Matinee im CongressForum Frankenthal. Der Vortrag von Prof. Dr. Kümper zur Stadtgeschichte ist auf dem you-tube-Kanal der Stadt und auf www.frankenthal.de/feiert weiterhin abrufbar. Das Jubiläumsjahr wurde unter anderem mit einer Festwoche vom 20. bis 26. Juni sowie einer Jubiläumsausstellung im Kunsthaus begangen.
Der Gastredner: Prof. Dr. Hiram Kümper
Prof. Dr. Hiram Kümper studierte Geschichte, Philosophie und Germanistik in Bochum. Seit 2013 ist er Lehrstuhlinhaber für Geschichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit an der Universität Mannheim, seit 2019 als Carl-Theodor-Stiftungsprofessur mit besonderem Schwerpunkt in der Regionalgeschichte.
Lehraufträge, Fellowships und Gastprofessuren im In- und Ausland, u.a. in Bologna, London, Paris und Bogotá, runden seine akademische Laufbahn ab. 2008 wurde Kümper mit dem Preis für wissenschaftliche Kommunikation der Salzburger Hochschulwochen und 2017 mit dem Preis für exzellente Hochschullehre der Universität Mannheim ausgezeichnet.
In seinem Festvortrag „Bürgerwille in bewegten Zeiten: Frankenthal auf dem Weg zur Stadt“
zur Matinee am 8. Mai zeichnet Hiram Kümper nach, inwieweit in Frankenthal bereits vor der eigentlichen Stadtgründung im Jahre 1577 von städtischen Institutionen und städtischer Infrastruktur gesprochen werden kann. Was machte eigentlich eine frühneuzeitliche Stadt aus, wodurch wurde die Selbstwahrnehmung der Bürger im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts geprägt? Diese und andere Fragen versprechen einen spannenden, vielseitigen Einblick in die Frankenthaler Vergangenheit.
Da sich das Selbstverständnis Frankenthals als weltoffene, tolerante und gastfreundliche Stadt wesentlich aus der eigenen Stadtgeschichte seit der Gründung durch niederländische Glaubensflüchtlinge im 16. Jahrhundert speist, sprach Kümper in seiner Festrede Themen an, die – gerade angesichts der derzeitigen Flüchtlingswelle aus der Ukraine – bis heute nichts an Aktualität verloren haben.
Geschichtlicher Hintergrund
Im Jahr 772 – vor 1250 Jahren – wird die Stiftung eines gewissen Hunarg dokumentiert, der dem Lorscher Kloster an der Weschnitz einen Hofanteil in Frankenthal und eine Wiese in Mörsch übereignete. Diese Schenkung ist im Codex des Klosters verzeichnet und stellt die erste urkundliche Erwähnung Frankenthals dar. Wie zahlreiche andere Gemeinden in der Region verdankt Frankenthal seine Ersterwähnung diesem schriftlichen Eintrag. Seit dieser ersten Nennung des Ortsnamens Frankenthal kann unsere Stadt auf 1250 Jahre mit einer spannenden und vielfältigen Geschichte zurückblicken.
Auf einen Blick
Bürgerempfang der Stadt Frankenthal
Freitag, 28. Oktober
19 Uhr im Großen Saal des Frankenthaler CongressForums,
Stephan-Cosacchi-Platz 5, 67227 Frankenthal (Pfalz)
Karten gibt es ab sofort am Info-Schalter des Rathauses.