Torbögen des Rathauses

Gasmangel: Frankenthal setzt Maßnahmenpaket um

Energiesparmaßnahmen im Einzelnen

Das Bündel der Maßnahmen, die in Frankenthal umgesetzt werden, orientiert sich an Empfehlungen des Deutschen Städtetags.

1.  Die Zierbrunnen im Stadtgebiet werden abgestellt. Der Betrieb der 14 Zierbrunnen im Stadtgebiet ist mit hohem Energieverbrauch verbunden. Rund 26.000 Euro der Gesamtkosten für Betrieb und Instandhaltung in Höhe von 100.000 Euro entfallen auf Energiekosten. Durch die Abschaltung nach der Hälfte der regulären Betriebszeit können 50 Prozent Energiekosten eingespart werden.

2. Die nicht notwendige Anstrahlung bzw. Beleuchtung von repräsentativen Gebäuden wird ausgeschaltet. Dazu zählen unter anderem die beiden Stadttore, das Rathaus und das Mehrgenerationenhaus.

3. Die Warmwasserversorgung in den Sporthallen wird abgeschaltet. Bislang wird Warmwasser ganzjährig genutzt. Dies führt zu einem nicht unerheblichen Gasverbrauch. Eine Reduzierung der Temperatur ist nicht möglich, da dadurch das Legionellenwachstum gefördert würde.

4. Die Warmwasserversorgung in Verwaltungsgebäuden wird abgeschaltet. Hiervon ausgenommen sind die Kindertagestätten.

5. Die Raumtemperatur in Sporthallen wird um ein bis zwei Grad auf 17 Grad Celsius gesenkt. Dadurch können pro Halle sechs Prozent Energie eingespart werden.

6. Die Raumtemperatur in den städtischen Gebäuden wird unter Berücksichtigung der Arbeitsstättenverordnung um ein bis zwei Grad auf 20 Grad Celsius abgesenkt. Dies bedeutet eine Einsparung beim Gasverbrauch von 840.000 kWh. Zum derzeitigen Stand der Preise bedeutet dies eine Einsparung in Höhe von rund 44.000 Euro.

7. Vom 24. Dezember 2022 bis 1. Januar 2023 bleiben die Verwaltungsgebäude mit Ausnahme geschlossen. Ein Bereitschaftsdienst der Verwaltung in Telearbeit soll eingerichtet werden.

Bürger: Eigene Vorkehrungen treffen

Neben der Reduzierung des eigenen Energieverbrauchs sind Bürger auch dazu aufgerufen, für eine etwaige Notlage Vorkehrungen zu treffen. Dies betrifft unter anderem die Bevorratung von Lebensmitteln und Trinkwasser. Die Stadtverwaltung hat auf ihrer Internetseite unter www.frankenthal.de/notfall Tipps zum Energiesparen und weiterführende Links zur persönlichen Notfallvorsorge zusammengestellt. Die Informationen werden kontinuierlich aktualisiert und ergänzt.

Hintergrund

Am 23. Juni hat die Bundesregierung die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausge-rufen, die sogenannte Alarmstufe. Daher sind alle Verbraucher nun zum Gas sparen aufgerufen. Das betrifft sowohl Privatpersonen, Gewerbe- und Industrieunternehmen als auch die öffentliche Verwaltung.

In Frankenthal gibt es über 90 kommunale Einrichtungen, die mit Gas beheizt werden. Hierunter fallen unter anderem Schulen und Kindergärten, die Verwaltungsgebäude, die Stadtklinik oder Stadtbücherei. Die Verwaltung hat einen Krisenstab gebildet, der Energiesparpotenziale prüft und mögliche Szenarien bespricht. Sie arbeitet dabei eng mit der Feuerwehr, den Hilfsorganisationen und den Stadtwerken Frankenthal zusammen.

Die Stadtwerke haben bereits die Wassertemperatur in ihren Bädern gesenkt, um so Energie einsparen zu können. Die Erdgas-Ersparnis liegt hier bei schätzungsweise sechs Prozent.

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