Frankenthal

Haushaltsplan 2025 genehmigt

Genehmigung nach Beschluss der differenzierten Grundsteuer-Hebesätze zur Aufkommensneutralität im Stadtrat 

Am 27. März meldete die Stadt Frankenthal noch die Globalbeanstandung der ADD zu ihrem Haushaltsentwurf für 2025. Unmittelbar hat Oberbürgermeister und Finanzdezernent Dr. Nicolas Meyer zu einer Sondersitzung des Ältestenrats eingeladen und den Stadtrat einberufen. In den Sitzungen wurden weitergehende Anpassungen vorgenommen und diese dann innerhalb kürzester Zeit an die ADD zurückgeschickt.

In einer Sondersitzung (1. April) hat der Stadtrat dafür die Einführung differenzierter Hebesätze für die Grundsteuer B (mehrheitlich) beschlossen.

Die Stadt Frankenthal hat nun die Genehmigung für ihren Haushalt 2025 erhalten. Mit Verfügung vom 9. April hat die ADD den Haushaltsplan unter Auflagen genehmigt. Damit steht fest: Frankenthal bleibt handlungsfähig – wichtige Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Mobilität und Daseinsvorsorge können umgesetzt werden.

Mit der Veröffentlichung der Haushaltssatzung im Amtsblatt (nachzulesen auf  www.frankenthal.de/amtsblatt ) wird die Interimszeit in der Haushaltswirtschaft beendet und entfaltet dann erst ihre Rechtsgültigkeit.

 

Oberbürgermeister Dr. Nicolas Meyer äußert sich erfreut über die Entscheidung:

„Es ist ein gutes Signal, dass wir – noch vor Ostern – die Genehmigung erhalten haben. Das sichert die Handlungsfähigkeit unserer Stadt und ermöglicht es uns, zentrale Projekte sofort anzugehen. Besonders wichtig ist das für unsere kulturellen Veranstaltungen und Institutionen, etwa das Kunsthaus mit seinem vielfältigen Programm, den Vereinssport oder mit Blick auf die Planungen zum 50. Strohhutfest.
Die Haushaltsgenehmigung, die nur eine Woche nach der Sondersitzung des Stadtrats erteilt wurde, verschafft uns nun die dringend benötigte Planungssicherheit. Wir nehmen die Hinweise der Kommunalaufsicht ernst – und gehen die bestehenden strukturellen Herausforderungen weiterhin entschlossen, transparent und nachhaltig an. Unser Kurs ist klar: Transparenz, Verantwortung und Zukunftsfähigkeit. Konsolidierung ist für uns kein Selbstzweck, sondern der Schlüssel zu neuen Gestaltungsspielräumen. Gleichzeitig sind auch landespolitische Maßnahmen erforderlich, um die finanzielle Abwärtsspirale der Kommunen in Rheinland-Pfalz zu durchbrechen und langfristige Lösungen zu ermöglichen.“

 

Oberbürgermeister Dr. Meyer zur Beteiligung des Bundes an der Altschuldenproblematik in Höhe von 250 Mio. Euro pro Jahr, die im Koalitionsvertrag zugesagt wurde:


„Die im Koalitionsvertrag zugesagte Beteiligung des Bundes an der Lösung der kommunalen Altschuldenproblematik in Höhe von 250 Millionen Euro jährlich könnte ein erster Schritt sein  – aber leider – und das zeichnet sich schon jetzt ab – wohl nicht ausreichend für die Stadt Frankenthal (Pfalz). Dass diese Hilfe zudem auf die laufende Legislaturperiode beschränkt ist, schafft für uns in den Kommunen keine verlässliche Planungsgrundlage.
Gleichzeitig eröffnet sich damit jedoch zumindest die Möglichkeit, dass der Bund sich künftig überhaupt strukturell an der Altschuldenfrage beteiligt. Diese Chance sollten wir unbedingt nutzen.
Kritisch sehen wir aber, dass mit der geplanten Entlastung der Geberländer im Länderfinanzausgleich – in Höhe von 400 Millionen Euro jährlich – das ohnehin bestehende Gefälle zwischen den Regionen weiter verschärft werden könnte. Hier braucht es dringend weiterführende Gespräche und gerechte Lösungen. Die Altschuldenfrage darf nicht zur Spaltung führen – sie muss zur Stärkung aller Kommunen beitragen.“

Oberbürgermeister Dr. Meyer wird sich an die rheinland-pfälzische Landesregierung wenden:

„Bei aller Freude über die Genehmigung darf nicht übersehen werden, dass unsere umfassenden Anstrengungen kaum Einfluss auf die Entscheidung hatten. Wir haben unsere Ziele und Visionen in einem 16-seitigen Schreiben an die ADD dargelegt – mit dem Ergebnis, dass allein die Erreichung der sogenannten Aufkommensneutralität, also Steueranpassungen, gefordert wurde. Das ist ernüchternd. Wir haben das Defizit im Rahmen der Haushaltsaufstellung von 40 auf 20 Millionen Euro reduziert, eine Haushaltskonsolidierung eingeleitet, die interkommunale Zusammenarbeit gestärkt und so wenig neues Personal eingeplant wie seit zehn Jahren nicht mehr. Dass diese enormen Bemühungen nicht ausreichten und die Hebesatzerhöhung der einzige Weg blieb, ist schwer vermittelbar. Diesen Prozess müssen wir dringend diskutieren und das werden wir adressieren.“

Mehr zu den einzelnen Themen:

 

Trendumkehr bei der Personalpolitik

Die größten Belastungen stellen die Personalkosten dar, die mit 67,45 Millionen Euro veranschlagt sind und sich um 11 % erhöht haben. Nach Jahren des Stellenaufbaus wurde im Haushaltsentwurf 2025 eine Trendumkehr eingeleitet: Durch die Konzentration auf die Pflichtaufgaben werden für 2025 75% weniger neue Stellen angemeldet, was bspw. ohne Kita-Personal nur noch 8 neuen Stellen für die Verwaltung entspricht und insgesamt 8,4 Stellen aus dem Stellenplan zurückgegeben. Diese Reduktion ist das Ergebnis intensiver Gespräche und Prüfungen in der Stadtverwaltung.

 

Steigender Investitionsbedarf bei hoher Kreditaufnahme

Frankenthals Investitionsbedarf beträgt 23,9 Millionen Euro, wobei ein großer Teil dieser Investitionen durch Kredite finanziert wird. Die Investitionsschwerpunkte liegen im Hochbau, insbesondere zur Unterbringung von Geflüchteten und Wohnungslosen, sowie in der Kita-Infrastruktur und städtischen Versorgung.

 

Haushaltskonsolidierungsprozess

Mit dem Ziel, in spätestens zehn Jahren einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, hat die Stadt Frankenthal bereits bei der Aufstellung umfassende Maßnahmen auf den Weg gebracht. Ein Beschluss des Stadtrats im Januar sah die Bildung einer bereichsübergreifenden Projektgruppe zur Erstellung eines Haushaltskonsolidierungskonzepts vor. Seitdem arbeitet die Verwaltung intensiv an der Bewertung von Einsparpotenzialen und hat über die bereits vorgenommenen Konsolidierungsmaßnahmen hinaus bereits rund 550 Konsolidierungspotenziale identifiziert. Diese werden nun im Rahmen der dauerhaft eingerichteten Haushaltskoordinierungskommission regelmäßig bewertet und weiterentwickelt.

 

Interkommunale Zusammenarbeit, Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung

Der Rhein-Pfalz-Kreis und die Stadt Frankenthal werden ihre Zusammenarbeit verstärken. Landrat Clemens Körner und Oberbürgermeister Meyer haben vereinbart, dass interkommunale Zusammenarbeit, Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung künftig gemeinsam vorangetrieben werden, um Ressourcen effizienter zu nutzen, Verwaltungsaufwand zu reduzieren und langfristig Kosten einzusparen.

 

Sanierungen und Infrastrukturprojekte

Im laufenden Jahr wurden wichtige Sanierungen, darunter Straßenreparaturen und Gehweg-Erneuerungen, umgesetzt. Für 2025 sind Investitionen in den Hochbau, die Infrastruktur und

Bildungseinrichtungen geplant, darunter ein Kita-Projekt am Ostparkstadion und Planungen für den Neubau der Friedrich-Ebert-Grundschule.

 

Stärkung des Stadtkonzerns Frankenthal und Fokussierung auf Nachhaltigkeit

Der Stadtkonzern Frankenthal, der Versorgungsunternehmen sowie Einrichtungen wie Wohnungsbau und Bäder umfasst, wird in den kommenden Jahren restrukturiert und auf Nachhaltigkeit und Effizienz ausgerichtet.

Meldung vom 2. April

Frankenthal beschließt differenzierte Hebesätze für die Grundsteuer B

In einer Sondersitzung (1. April) hat der Stadtrat die Einführung differenzierter Hebesätze für die Grundsteuer B (mehrheitlich) beschlossen.

Für unbebaute Grundstücke gemäß § 246 des Bewertungsgesetzes sowie für bebaute Grundstücke gemäß § 249 Abs. 1 Nr. 5–8 wird der Hebesatz von bisher 650 % auf 1.210 % angehoben. Durch diese Maßnahme werden die Erträge aus der Grundsteuer wieder auf das Niveau von 2024 angehoben. Der entsprechende Haushaltsansatz wird um 1.503.910 € erhöht und beträgt nun 11.800.000 €. Der Hebesatz für bebaute Grundstücke gemäß § 249 Abs. 1 Nr. 1–4 bleibt unverändert bei 650 %. Bereits in der ersten Hebesatzung wurde dieser Wert von 590 % auf 650 % angehoben.

Im Anschluss an diesen Beschluss wurde die geänderte Haushaltssatzung verabschiedet. Die zusätzlichen Einnahmen reduzieren das geplante Haushaltsdefizit um 1.503.090 € auf nunmehr -18.438.520 €. Im Finanzhaushalt wurde der Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf -8.697.720 € sowie der Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeiten auf 29.866.910 € angepasst.


Alle Sitzungsvorlagen, die Niederschrift sowie die Beschlussausfertigungen werden zeitnah veröffentlicht: www.frankenthal.de/gremien 

Eckdaten zur Einbringung des Haushalts auf: www.frankenthal.de/haushalt


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