Unter dem Motto „Nicht wegschauen, sondern helfen, sich einsetzen für andere Menschen" hat der Stadtrat der Stadt Frankenthal 2001 beschlossen, Personen öffentlich zu würdigen, die sich mit ihrem persönlichen Einsatz im Alltag vorbildlich verhalten und/oder besondere Zivilcourage gezeigt haben.
Die Würdigung erfolgt durch Verleihung einer Anerkennungsurkunde der Stadt Frankenthal. Bereits 25 Personen konnten seit 2001 solche eine Anerkennungsurkunde in Empfang nehmen.
Wer zum Beispiel einem Unfallopfer erste Hilfe leistet, wer jemandem, der verbal oder körperlich attackiert wird, zur Seite steht, wer bei ausländerfeindlichen Übergriffen nicht zur Seite schaut, oder wer in anderer Weise, ohne dazu verpflichtet zu sein, in Notlagen hilft, der verdient ein Zeichen öffentlicher Anerkennung, nicht zuletzt auch, um andere zu ermutigen, ähnlich zu handeln.
Die Frankenthaler Bevölkerung ist aufgerufen, solche Bürgerinnen und Bürger, die unter Zurückstellung ihrer eigenen Interessen anderen Menschen in Notsituationen geholfen haben, mit Namen, Adresse, Datum und einer Beschreibung des Sachverhaltes gegenüber der Stadtverwaltung, Haupt- und Personalamt, Rathausplatz 2-7, 67227 Frankenthal (Pfalz), zu benennen.
Im Jahre 2015 wurde die Auszeichnung von Oberbürgermeister Wieder im Rahmen des Bürgerempfangs Frau Gabriele Wieczorek aus Frankenthal verliehen. Die Frankenthalerin beobachtete im April 2015, wie eine sechsköpfige Jugendgruppe versuchte einem 15-jährigen Jugendlichen mit Gewalt den Rucksack zu entreißen. Sie schlugen dabei auf den Jungen ein. Frau Wieczorek forderte die Jugendlichen lautstark und nachdrücklich auf, dies zu unterlassen. Durch ihr beherztes Einschreiten ließen die Jugendlichen schließlich von dem 15-Jährigen ab. Oberbürgermeister Wieder betonte in seiner Laudatio, dass in einer solchen Situation zu helfen, sich gegenüber einer Gruppe von sechs, offensichtlich gewaltbereiten Jugendliche, aktiv zur Unterstützung eines angegriffenen Menschen einzusetzen, in der Tat keine Selbstverständlichkeit ist.