Fasten für den Klimaschutz (3/2018)

Es ist wieder soweit – am 14. Februar hat die Fastenzeit begonnen. Viele Menschen nutzen die Gelegenheit, um in der Zeit bis zu Ostern z. B. auf Alkohol oder Süßes zu verzichten.

Doch warum nicht zur Abwechslung auch mal CO2 fasten?

Das tut dem Klimaschutz und häufig auch der Gesundheit und dem Geldbeutel gut. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Autofasten, Plastikfasten, Fleisch-fasten und alles, was einem noch so einfallen kann, um Energie und Ressourcen und damit auch CO2 zu sparen. Dabei geht es nicht um ein generelles Verbot dieser Dinge – wer klassisch fastet, nimmt ja auch nicht gar nichts zu sich – sondern vielmehr um einen bewussten Umgang damit.

Autofasten

Beim Autofasten geht es darum, das Auto – vor allem bei kurzen Strecken – stehen zu lassen und stattdessen Fahrrad, Bus oder Bahn zu nutzen. Genauso gut können Sie aber auch ganz bewusst energiesparend fahren oder auch Fahrgemeinschaften bilden. Aber wieso ausgerechnet beim Autofahren anfangen? Ca. 60% der CO2-Emissionen vom Verkehr werden von den Pkws verursacht und machen damit mit Abstand den größten Anteil daran aus. Zwar sind seit 1995 die Autos im Durchschnitt 30% effizienter im Verbrauch geworden, die Emissionen durch den Verkehr sind aber im Prinzip nicht gesunken. Wie kann das sein? Rebound-Effekt nennt sich das Phänomen. Zwar verbraucht das einzelne Auto weniger, allerdings wird einerseits das Auto viel häufiger benutzt, auch bei Kurzstrecken, andererseits sind auch insgesamt mehr Autos als früher auf den Straßen. Das Beispiel zeigt ganz klar, dass es nicht ausreicht, auf immer effizientere Technologie zu setzen, auch die tatsächliche Nutzung muss reduziert werden. Weitere Infos finden Sie hier und hier.

Plastikfasten

Auch in Sachen Plastik kann viel gefastet werden. Bevorzugen Sie Glas- und Mehrweg- statt Einwegverpackungen, kaufen Sie Obst und Gemüse lose und nicht in Plastik abgepackt und nehmen Sie Ihre Einkaufstüten von zu Hause mit, damit Sie keine Plastiktüten kaufen müssen. Egal, was für eine Tüte (ob Jute, Papier oder Plastik) Sie benutzen: Benutzen Sie sie solange, wie möglich. Im Durchschnitt wird eine Plastiktüte für nur 25 Minuten benutzt. Im Jahr fallen so allein in Deutschland Plastiktüten mit einem Gesamtgewicht von 100.000 Tonnen an. Da sie aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden, bedeutet das CO2-Emissionen, die nicht in die Luft gehören, da sie sonst unser Klima erwärmen. Doch damit nicht genug, jedes Stück Plastik, das in der Umwelt landet, gelangt über kurz oder lang durch Wind, Regen und Wasser irgendwann ins Meer. Da es sich erst nach ca. 100-500 Jahren abbaut, wird es durch Witterung und Sonne zunächst kleiner und kleiner, bis man es teilweise nicht mehr erkennen kann – willkommen Mikroplastik. Weil es inzwischen so klein ist, wird es von Plankton als Nahrung verwechselt. Kleine Fische wiederum fressen das mit Plastik angereicherte Plankton. Größere Fische fressen die kleineren und die größeren Fische landen am Ende auf unserem Teller. Auf diese Weise kommt das von uns achtlos weggeschmissene Plastik wieder zurück – auch eine Art von Kreislaufführung. Großer Haken dabei: Das Plastik wirkt wie ein Schwamm und bindet giftige Stoffe an sich – diese sind nun auch im Fisch. Da sich das Plastik und die Giftstoffe bei den Fischen im Fettgewebe sammeln, bedeutet das auch für uns, dass die Giftstoffe nicht ausgeschwemmt, sondern ebenfalls im Körper angesammelt werden. Und wieso vermeintlich gute, biologisch abbaubare Plastiktüten sogar schlechter sind als herkömmliche Plastiktüten, erfahren Sie hier.

Sie wollen auch CO2 sparen und noch viel mehr?

Finden Sie weitere Ideen dafür bei der CO2-Fasten-Staffel der Klimaschutzmanagerinnen und -manager aus der Region. Wochentags wird während der gesamten Fastenzeit hier täglich ein Blogartikel veröffentlicht, in dem vom CO2-Fasten mit Tipps, Tricks und Humor berichtet wird.

Weiterführende Informationen:

 WWF: Tipps für den Alltag

 Autofasten