Geldsparen mit Fairtrade-Kaffee (2/2018)

Vor 100 Jahren wurde Kaffee auf Mischplantagen angebaut, d.h. neben dem Kaffee wurden bunt gemischt weitere Pflanzen – und zwar vor allem Schattenbäume – angebaut. So wuchsen gemeinsam auf einem Feld z. B. Kaffee, Kakao und Zuckerrohr. Es wurde darauf geachtet, dass stets Bäume dabei sind, die den Kaffeepflanzen Schatten spenden, weil diese dann besser wachsen können und höhere Erträge liefern. Weil die Schattenbäume aber den Erntemaschinen im Weg standen, wurden neue Kaffeesorten gezüchtet, die auch bei direkter Sonnen-einstrahlung hohe Erträge liefern. So wird konventioneller Kaffee heutzutage üblicherweise in Monokulturen angebaut, die jedoch aufgrund der Einseitigkeit dem Boden viele Nährstoffe entziehen und daher eine Menge Pestizide und chemischer Dünger benötigen. Doch das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit, wenn sich Pestizidrückstände in unseren Lebensmitteln anreichern. Wer das vermeiden möchte, sollte zu Bio-Kaffee greifen. Dieser wird wie früher in Mischkulturen angebaut, weshalb er weniger Wasser und weniger Dünger benötigt. Gedüngt wird zudem nur mit natürlichem Dünger (z. B. Kaffeekirschensatz).

Außerdem wird Kaffee an der Börse gehandelt, das heißt die Preise schwanken ständig. Bei niedrigen Preisen verdienen die Kaffeebauern so wenig, dass sie dann nicht einmal ihre Produktionskosten decken können. Sie zahlen praktisch drauf, damit wir unseren Kaffee genießen können. Deshalb garantiert das Fairtrade-Siegel Mindestpreise, von denen die Kaffeebauern leben können und sogar ein Teil für soziale Projekte in ihrer Gemeinde übrig bleibt.

Schon gewusst?

Seit Februar letzten Jahres ist Frankenthal übrigens Fairtrade-Town, das heißt fairer Handel wird von der Stadt gezielt gefördert. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Aber Fairtrade ist doch viel teurer!

Hier lohnt ein Blick auf die Kilopreise. Bio-Kaffee (je nach Marke und Sorte) ist mit 11-14 €/kg ähnlich teuer wie die meisten konventionellen Kaffeemarken. Fairtrade-Kaffee ist im Supermarkt ebenfalls ab 11 €/kg zu haben. Zugegeben, hochwertigere Fairtrade-Marken wie „Gepa“ kosten tatsächlich fast das Doppelte. Doch das ist nichts im Vergleich zum beliebten Kapselkaffee, der im Schnitt stolze 50 €/kg kostet! Und wer die Premium-Marke kauft, die regelmäßig mit einem berühmten, gut aussehenden Schauspieler Werbung macht, bezahlt für seinen Kaffee sogar 90-230 €/kg. Teuer ist also immer eine Sache der Perspektive.

Übrigens:

Jede Kaufentscheidung macht einen Unterschied – selbst wenn Sie sich nur jedes zweite oder dritte Mal für Fairtrade entscheiden! Funktioniert auch bei Schokolade und Tee.

Weiterführende Informationen:

 Fairtrade Deutschland

 Fairtrade Deutschland: Hintergrund Fairtrade-Kaffee

 Happy Coffee: Ist Bio-Kaffee besser?